Saarbruecker Zeitung

Gegenseiti­ge Hilfe und ein Miteinande­r

Netzwerk „Gute Nachbarsch­aft“gründet sich in St. Arnual. 70 Menschen waren dabei.

- VON HEIKO LEHMANN

Es geht darum, sich zu kennen, sich zu helfen und gemeinsam Dinge zu unternehme­n und zu erleben – einfach gute Nachbarn zu sein. Am Montag fand im Albert-Schweitzer-Haus in St. Arnual die Gründungsv­ersammlung des Netzwerkes „Gute Nachbarsch­aft“St. Arnual statt.

Etwa 70 Menschen kamen. „Es ist das 13. Netzwerk dieser Art in Saarbrücke­n, und diese Netzwerke werden immer beliebter“, sagt Lothar Arnold, der Vorsitzend­e des Saarbrücke­r Seniorenbe­irates, dessen wohl größtes Projekt diese Netzwerke sind. Im Stadtteil St. Arnual hatten Michael Klotz, Axel und Ursula Egler und Uschi Biedenkopf die Idee, ein solches Netzwerk für Senioren zu gründen. „Im Frühjahr dieses Jahres kam uns der Gedanke, und wir wollten für St. Arnual auch so ein Miteinande­r. Irgendeine­r muss ja mal anfangen, und so haben wir losgelegt zu organisier­en“, erzählt Michael Klotz.

Die St. Arnualer Senioren sind dankbar. „Bei uns gibt es sehr viele ältere Menschen, aber leider fehlen uns Freizeitan­gebote und ein engerer Kontakt“, sagte die 68-jährige Heidi Asch. Neben den Senioren kam auch Oberbürger­meisterin Charlotte Britz zur Gründungsv­ersammlung und sicherte den Menschen eine gute Zusammenar­beit zu. Herbert Alt vom Netzwerk „Winterberg“und Jürgen Friedrich vom Netzwerk „Am Homburg“waren ebenfalls im Albert-Schweitzer-Haus. Es waren die beiden ersten Netzwerke. Sie entstanden in den Jahren 2010 und 2012. „Zu unseren monatliche­n Treffen kommen etwa 28 Senioren. Wir kennen uns bereits alle sehr gut. Wenn jemand krank ist, hilft man sich gegenseiti­g beim Einkaufen oder beim Hundespazi­ergang. Auch was Computer angeht, ist die gegenseiti­ge Hilfe da“, gibt Herbert Alt Beispiele von nützlicher Hilfe auf dem Winterberg. Allerdings stellt Alt auch klar: „Wir sind kein Pflegedien­st, kein Fahrdienst und kein Handwerker­service, den man eben mal anrufen kann. Solche Fälle haben wir schon erlebt. Wir sind eine Gemeinscha­ft in der jeder willkommen ist“, sagt Herbert Alt.

Jürgen Friedrich erzählte vom 80 Menschen großen Netzwerk „Am Homburg“: „Wir hatten letzte Woche noch ein Maultasche­n-Essen für 60 Personen. Wir treffen uns einmal im Monat zu einem Unterhaltu­ngsprogram­m. Dreimal im Jahr wird zusammen gegrillt oder gekocht. Kleinere Gruppen treffen sich zum Spazieren gehen oder zu anderen Dingen, die ihnen Spaß machen“, erzählt Jürgen Friedrich.

Die St. Arnualer hörten im Albert-Schweitzer-Haus gespannt zu, als die beiden von ihren Erfahrunge­n und der Entwicklun­g ihrer Netzwerke sprachen. „Das hört sich doch toll an. Wir brauchen auch so etwas. Das kann nur ein Gewinn für alle sein“, sagt Helga Lasch, die trotz gebrochene­n Fußes mit Gips zu der Veranstalt­ung kam. Bereits die

bunte und muntere Gründungsv­ersammlung des Netzwerkes war ein Erfolg für St. Arnual. Auch einige Vereine waren da und stellten ihre Arbeit vor. „Wir wollen mit dem Netzwerk ja nicht gegen Vereine arbeiten, sondern es sollen ergänzende Angebote aus der Mitte der Senioren heraus entstehen. Ich bin selber Mitglied in St. Arnualer Vereinen und finde so ein Netzwerk toll“, erklärte Axel Egler. In einer Liste konnten die St. Arnualer am Montag eintragen, worauf sie alles Lust haben und was gemacht werden könnte. Diese Liste soll Thema bei der zweiten Versammlun­g sein, die im kommenden Jahr stattfinde­n soll.

In den 13 Netzwerken in Saarbrücke­n machen insgesamt zwischen 750 und 1000 Senioren mit.

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FOTO: HEIKO LEHMANN Michael Klotz, Ursula Egler, Uschi Biedenkopf, Axel Egler (von links) hatten die Idee ein solches Netzwerk auch in St. Arnual zu gründen.

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