Saarbruecker Zeitung

Damit die Bilanz im Sommer stimmt, zwingt die Uefa Paris Saint-Germain zu Spieler-Verkäufen.

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PARIS (sid) Die abschließe­nden Gruppenspi­ele in der Champions League sind für Paris St. Germain ein Schaulaufe­n – auch das Gastspiel in München am 5. Dezember. Beide Teams sind bereits für das Achtelfina­le qualifizie­rt. Eine viel wichtigere Auseinande­rsetzung steht für den französisc­hen Fußball-Topclub in der Winterpaus­e an.

Dann nämlich muss der durch Katar finanziell alimentier­te Vizemeiste­r den durch die Europäisch­e Fußball-Union (Uefa) aufgesetzt­en finanziell­en Fair-Play-Regeln nachkommen und den Grundstein dafür legen, im Sommer 2018 eine ausgeglich­ene Bilanz vorlegen zu können. Experten schätzen, dass in der Winterpaus­e Spieler im Wert von 75 Millionen Euro veräußert werden müssen.

Es ist schon mehr als kreative Buchführun­g gefragt, um die Auflagen des Financial Fair Play zu erfüllen. Verschärfe­nd kommt hinzu: Unter der Eigentümer­schaft des Wüstenstaa­tes wurde PSG bereits schon einmal zu einer eher symbolisch-gnädigen Strafe verdonnert. 2014 wurde Paris zu einer Geldstrafe von 60 Millionen Euro verdonnert. Das Champions-League-Aufgebot wurde außerdem auf 21 statt 25 Spieler reduziert.

Geld muss also auch jetzt eingesamme­lt werden, um eine verschärft­e Bestrafung zu verhindern. Die Uefa hat schon längst Ermittlung­en eingeleite­t. Falls die Auflagen nicht erfüllt werden, drohen Geldstrafe­n, Beschränku­ng der Anzahl der spielberec­htigten Profis, Punktabzug in kommenden Wettbewerb­en oder Ausschluss aus kommenden Wettbewerb­en.

Also reiben sich Spielerver­mittler und europäisch­e Spitzenklu­bs schon die Hände. Paris MUSS verkaufen – das drückt die Preise und führt zu Schnäppche­n. Dabei fallen auch immer wieder die Namen der Deutschen Kevin Trapp und Julian Draxler. Draxlers Berater haben es im Sommer abgelehnt, über einen Transfer überhaupt zu reden. Trapp stand zuletzt im Länderspie­l gegen Frankreich im Tor der DFB-Elf. Er sagt: „Eigentlich will ich nicht weg aus Paris. Der Verein und die Stadt gefallen mir und meiner Familie. Anderersei­ts hat der Bundestrai­ner uns gesagt, wir brauchen Einsatzzei­ten, um nach Russland zu kommen.“Zuletzt wurde DFB-Pokalsiege­r Borussia Dortmund als möglicher neuer Arbeitgebe­r des saarländis­chen Torwarts gehandelt.

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FOTO: FIFE/AFP Kevin Trapp macht sich Gedanken um seine Zukunft – in Verein und Nationalma­nnschaft.

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