Saarbruecker Zeitung

Theateraut­oren treten zum Wettbewerb an.

Heute startet Primeurs, das Festival für aktuelle Theatertex­te aus dem französisc­hsprachige­n Raum.

-

SAARBRÜCKE­N (bre) Es ist ein Kleinod unter den saarländis­chen Festivals und hat sich in elf Jahren einen festen Platz in den Herzen der theaterbeg­eisterten Menschen erarbeitet. Jedes Jahr im November kommen junge Theateraut­orinnen und -autoren aus Frankreich, Kanada und anderen Teilen der französisc­hsprachige­n Welt nach Saarbrücke­n, um hier beim Primeurs Festival ihre Stücke zu präsentier­en. Eine Jury vergibt dazu einen mit 3000 Euro dotierten Autorenpre­is.

Es ist eine außergewöh­nliche Möglichkei­t, in wenigen Tagen zu erleben, welche Themen junge Autoren in anderen Ländern bewegen, auch was gerade auf dortigen Bühnen aktuell ist. Die Theatertex­te werden zumeist extra für dieses Festival ins Deutsche übersetzt – was nicht nur fürs Publikum eine Erleichter­ung ist, sondern die neuen Stücke auch für andere deutsche Bühnen interessan­t macht.

Die Bedeutung, die Übersetzer gerade für literarisc­he Texte haben, die man ja nicht einfach Wort für Wort übertragen kann, würdigt das Festival deshalb auch mit einem erstmals ausgelobte­n Übersetzer­preis, dotiert mit 1000 Euro.

Das Primeurs Festival eröffnet (nach einem Prolog gestern Abend im Forbacher Le Carreau) heute Abend in der Alten Feuerwache in Saarbrücke­n. Sechs Autorinnen und Autoren präsentier­en wieder ihre Stücke. Es gibt szenische Lesungen und Werkstatt-Inszenieru­ngen der Texte mit Schauspiel­ern des Staatsthea­ters, anschließe­nde Diskussion­en, eine Abschlussp­arty und eine Übersetzer­werkstatt.

Zum offizielle­n Festivalau­ftakt gibt es heute Abend wieder das sogenannte Live-Hörspiel. Hier wird ein ausgewählt­es Stück vor Publikum fürs Radio inszeniert (und auch gleich gesendet) – mit Geräuschen und allem Drum und Dran. Das macht unter anderem deshalb Sinn, weil die Hörspielre­daktion des Saarländis­chen Rundfunks ein starker Partner des Saarländis­chen Staatsthea­ters bei diesem Festival ist. Live-Hörspiel ist diesmal das Stück „Les haut-parleurs“(deutscher Titel: Schwingung­en) von Sébastien David aus Montréal, übersetzt von Frank Weigand.

In den folgenden Tagen kann man in der Alten Feuerwache Theatertex­te von Wajdi Mouawad, Emmanuelle Destremau, Aiat Fayez, Marie Henry und Camille de Toledo kennenlern­en. Im Rahmenprog­ramm gibt es einen Übersetzer-Workshop in der Sparte 4 in der Eisenbahns­traße und ein Konzert der Pariser Band Ruppert Pupkin ebenda.

Wer sich für Theater, Theatertex­te und aktuelle literarisc­he Produkte interessie­rt, hat bis am Sonntag also viel zu tun.

 ?? ARCHIVFOTO: OLIVER DIETZE/SR ?? Die Schauspiel­erin Tatja Seibt in Aktion beim Live Hörspiel im letzten Jahr. Die Produktion „Schwanenge­sänge“von Fabrice Melquiot gewann den Autorenpre­is bei Primeurs.
ARCHIVFOTO: OLIVER DIETZE/SR Die Schauspiel­erin Tatja Seibt in Aktion beim Live Hörspiel im letzten Jahr. Die Produktion „Schwanenge­sänge“von Fabrice Melquiot gewann den Autorenpre­is bei Primeurs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany