Waderner Klinik schließt früher
WADERN Es hatte sich schon vor Wochen abgezeichnet, dass es beim Schließungstermin 31. Dezember nicht bleibt. Zu viele Mitarbeiter – Ärzte, Pflegepersonal – hatten sich nach Bekanntgabe im Juni, das finanziell angeschlagene Marienkrankenhaus in Wadern aufzugeben, nach neuen Stellen umgesehen, die Klinik verlassen. So verwunderte die Nachricht, das Haus Ende November dicht zu machen, während einer Mitarbeiterversammlung am Donnerstagnachmittag kaum jemanden. Die Geschäftsführung versicherte aber, auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Darauf hätten sich Mitarbeitervertretung und die Marienhaus-Gesellschaft in der Vorwoche geeinigt. Eine Dienstvereinbarung dazu sei unterzeichnet. Demnach sollen den Verbliebenen Stellen im Unternehmen angeboten oder sie bei der Jobsuche anderswo unterstützt werden. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.
Vom Aus fürs Waderner Hospital sind auch Kollegen des Losheimer Krankenhauses betroffen. Es gehört zur bisherigen Verbundklinik: ein Haus, zwei Standorte. Beide Arbeitsstätten zählen zusammen nach Angaben von Dr. Heinz-Jürgen Scheid, Vorstandschef der Marienhaus-Stiftung in Neuwied, zurzeit noch 200 Vollzeitstellen. Das entspreche rund 260 Mitarbeitern. In Losheim sollen 128 Arbeitsplätze verbleiben.
Um den entstehenden Überhang sozialverträglich abzubauen, setzt vor allem der Arbeitgeber auf einen 500 Millionen Euro schweren, von Krankenkassen gespeisten Strukturfonds, der bundesweit helfen soll, unrentable Kliniken zu schließen. Die Marienhaus-Gesellschaft hofft auf sechs Millionen Euro aus diesem Topf. „Über die Summe ist noch nicht entschieden“, bestätigt Scheid. Der Betrag ist aber Bestandteil der Dienstvereinbarung.
Für Waderns Bürgermeister Jochen Kuttler (Pro Hochwald) ist das rasche Aus keine Überraschung. „Wir haben ja gesehen, wie schnell die Lichter ausgehen.“Dieser „herbe Verlust“hätte indes verhindert werden können, wenn die Weichen anders gestellt worden wären – „und das schon vor vielen Jahren“.