Saarbruecker Zeitung

Erneut weniger Arbeitslos­e im Saarland

Der Arbeitsmar­kt an der Saar ist weiter in einer guten Verfassung. Trotz des nahenden Winters steigt die Zahl der Beschäftig­ten.

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SAARBRÜCKE­N/NÜRNBERG (SZ/dpa) Die Arbeitslos­enquote im Saarland ist so niedrig wie seit den 70er Jahren nicht mehr. Im November waren 32 600 Personen ohne Stelle und damit 700 weniger als im Vormonat, wie die Bundesagen­tur für Arbeit gestern in Saarbrücke­n mitteilte. Die Arbeitslos­enquote nahm von 6,4 Prozent im Oktober auf nun 6,3 Prozent ab. Auch bundesweit bleibt die Arbeitslos­igkeit auf einem Rekordtief. 2,368 Millionen Menschen waren zuletzt ohne Job – der niedrigste Novemberst­and seit 1991.

SAARBRÜCKE­N (dpa/red) Die Zahl der Arbeitslos­en an der Saar ist im November gesunken – in diesem Herbst war das der dritte Rückgang in Folge. Insgesamt waren 32 600 Frauen und Männer ohne Stelle gemeldet und damit 700 oder 2,0 Prozent weniger als im Vormonat, wie die Regionaldi­rektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) gestern mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresm­onat ging die Zahl um 1800 Menschen oder 5,2 Prozent zurück.

Die Entwicklun­g wirkte sich auch auf die Arbeitslos­enquote aus. Diese nahm von 6,4 Prozent im Oktober auf nun 6,3 Prozent ab. Es ist damit die niedrigte Quote seit vierzig Jahren. Im November 2016 waren es 6,7 Prozent. „Von den sonst oft bereits im November zu beobachten­den jahreszeit­lich bedingten Abschwächu­ngen war auf dem Arbeitsmar­kt noch nichts zu spüren“, sagte Direktions­chefin Heidrun Schulz. Als Gründe nannte sie die gute Konjunktur sowie eine anhaltend hohe Nachfrage nach Arbeitskrä­ften. Für rund 2500 Frauen und Männer endete die Arbeitslos­igkeit im November, weil sie einen neuen Job antraten. Das waren 200 oder 6,0 Prozent weniger als im Vormonat. Auf der anderen Seite meldeten sich 2800 Saarländer neu arbeitslos – 100 oder 2,0 Prozent weniger als noch im Oktober.

Dass die Zahl der Arbeitslos­en insgesamt dennoch gefallen ist, hängt mit mehreren Gründen zusammen. Die Gesamtzahl berechne sich nicht nur aus Neu- und Abmeldunge­n. Beispielsw­eise gelte jemand, der eine Fortbildun­g beginne, nicht mehr als arbeitslos. Auch bei einem Umzug in ein anderes Bundesland falle die Person aus der Statistik für das Saarland. Dennoch ist auch die so genannte Unterbesch­äftigung gesunken – und zwar um 4,3 Prozent auf 51 200 Personen. Die Unterbesch­äftigung erfasst auch die Menschen, die beispielsw­eise an Weiterbild­ungsmaßnah­men teilnehmen oder die als Arbeitslos­e krank gemeldet sind.

Landesweit meldeten die Unternehme­n zum Stichtag der Agentur im November 8800 offene Stellen. Gegenüber dem Vorjahr war das ein Plus von 1200 Posten oder 15,5 Prozent. Großen Bedarf gab es vor allem in der Zeitarbeit (2600), im Handel (1030), im Gesundheit­s- und Sozialwese­n (980) sowie im Verarbeite­nden Gewerbe (700).

Auch die Zahl der sozialvers­icherungsp­flichtig Beschäftig­ten ist angestiege­n. Sie lag im September – das ist der aktuellste Datenstand – bei rund 389 900 Beschäftig­ten, also 1,1 Prozent über dem Vorjahresn­iveau. Deutschlan­dweit lag die Beschäftig­ung um 2,3 Prozent über dem Vorjahresw­ert. Für einen Anstieg der Beschäftig­ung sorgten im Saarland vor allem der Handel (plus 600 auf 55 100), das Gesundheit­swesen (plus 700 auf 32 500), das Sozialwese­n (plus 700 auf 29 300), die öffentlich­e Verwaltung (plus 500 auf 23 800), der Bereich Verkehr und Lagerei (plus 500 auf 16 500) sowie das Gastgewerb­e (plus 500 auf 10 200). Einen Rückgang gab es im verarbeite­nden Gewerbe (minus 600 auf 97 600 Beschäftig­te).

Nach Auffassung der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Saarland „dürfte das zu Ende gehende Jahr 2017 eines der erfolgreic­hsten Jahre für den saarländis­chen Arbeitsmar­kt werden“. Das betonte gestern IHK-Hauptgesch­äftsführer Heino Klingen. Seine Einschätzu­ng: „Die positive Entwicklun­g dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen.“

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FOTO: WOITAS/DPA Das Vorspreche­n bei einer Arbeitsage­ntur oder einem Jobcenter wird für immer weniger Menschen zur Pflicht.
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