Saarbruecker Zeitung

Handelssei­ten sollen für Betrug haften

- Christian Leistensch­neider Peter Bylda

BERLIN (dpa) Online-Plattforme­n wie Amazon und Ebay sollen künftig für millionens­chweren Umsatzsteu­erbetrug von Anbietern haften. Darauf haben sich die Länder-Finanzmini­ster bei einem Treffen in Berlin verständig­t. Dem Beschluss zufolge sollen künftig die Marktplatz­betreiber dafür geradesteh­en, wenn Anbieter auf ihren Internetse­iten keine Umsatzsteu­er abführen. Die Haftung würde greifen, wenn die Betreiber die steuerlich­e Registrier­ung eines Händlers nicht nachweisen können oder wenn sie vom Finanzamt auf Verfehlung­en des Händlers hingewiese­n würden.

Insbesonde­re aus dem asiatische­n Raum werden nach Angaben des Bundesfina­nzminister­iums Waren verkauft, ohne dass die Umsatzsteu­er abgeführt wird. Die Steuerausf­älle bewegen sich laut hessischem Finanzmini­sterium im hohen dreistelli­gen Millionenb­ereich. Häufig seien sogenannte Fulfillmen­t-Dienstleis­ter im Spiel. Dabei befinde sich die Ware bereits in Lagern im Land, der Versand werde meist durch Dienstleis­ter abgewickel­t. Eigentümer sei allerdings ein Unternehme­n mit Sitz außerhalb Europas, nach Angaben der Ministerie­n Hessens und Baden-Württember­gs oft in China und Hongkong. Die Eigentümer müssten die Umsatzsteu­er für Inlandsums­ätze abführen und sich beim zuständige­n deutschen Finanzamt registrier­en – sie vermieden dies aber häufig durch falsche Angaben.

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