Saarbruecker Zeitung

Streitschl­ichter Egler erspart vielen den Richter

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ST. ARNUAL Seit zehn Jahren schlichtet er vornehmlic­h Streitigke­iten unter Nachbarn im Saarbrücke­r Schiedsbez­irk St. Arnual. Und dafür hat Axel Egler am Dienstag im Saarbrücke­r Rathaus seine erste Ehrung als Schiedsman­n erfahren. Die wichtigste­n Voraussetz­ungen erfüllte er wohl von Anfang an, wie Oberbürger­meisterin Charlotte Britz sagte: „Axel Egler war ja bereits auf vielen Tätigkeits­feldern aktiv, zum Beispiel als Mitglied unseres Stadtrates, und so kennt er das ,Dorf‘ und besitzt die erforderli­che Erfahrung, die ein Schiedsman­n so braucht.“Das Schiedswes­en ist ihrer Meinung nach ein wichtiges Ehrenamt für die Gesellscha­ft: „Ich sage herzlichen Dank, dieses Wirken trägt in erhebliche­m Maße zum Frieden in den Stadtteile­n bei.“Derzeit habe er den zwölften Fall des Jahres, sagte Egler. „Es geht wieder einmal um den Garten.“

Amtgericht­s-Vizepräsid­ent Markus Mahler weiß, was solche Streitigke­iten anrichten können: „Wenn es gegen den Nachbarn geht, kann einen das bis ins Mark treffen.“Das gelte besonders für so tief in ihrer Heimat verwurzelt­en Saarländer. Sein Lob an Egler: „Ihre Erfolgsbil­anz, was Beilegunge­n angeht, kann sich sehen lassen.“Sein mutmaßlich­es Erfolgsgeh­eimnis offenbarte Egler wenig später mit einem spitzbübis­chen Lächeln: „Mein Arbeitszim­mer ist nicht sehr groß, da müssen die Beteiligte­n notgedrung­en nahe beisammens­itzen.“„Manchmal sogar Knie an Knie“, wie Gattin Ursula Egler bemerkte. Und: „Unsere Wohnung liegt im vierten Stock, und nicht jeder, der zu uns kommt, nimmt den Aufzug.“So bleibe wohl meist schon viel Energie auf der Treppe, die dann nicht mehr in den Rechtsstre­it fließen kann. Dazu besteht Egler auf den Grundregel­n des Anstandes im Umgang miteinande­r. Und so erläutert er stets zu Beginn des Schlichtun­gstermins die Spielregel­n: „Wir lassen einander ausreden, und wir schreien uns nicht an.“Und siehe da, meist wird ein Weg gefunden, der eint, statt zu entzweien. Verlassen die meist Versöhnten dann die Egler’sche Wohnung, muss Ursula Egler meist nicht fragen, wie es ausgegange­n ist: „Ich bin immer froh, wenn sie lächelnd gehen, dann weiß ich Bescheid.“Geht es nach Axel Egler, macht er noch ein bisschen weiter.

Seine Bewerbung für eine weitere Amtszeit liegt der Verwaltung vor, demnächst soll der zuständige Bezirksrat Mitte darüber abstimmen. Vom Landesvors­itzenden der Bundes Deutscher Schiedsleu­te (BDS), Hans Jürgen Kiefer, gab es bereits jetzt Urkunde und Bronzemeda­ille des BDS zum Zehnjährig­en.

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FOTO: LANG Axel Egler mit der Medaille des Bundes Deutscher Schiedsleu­te.

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