Saarbruecker Zeitung

Rückzieher verhindert Eklat bei Giro

Politische­r Streit um die Startetapp­en der Radrundfah­rt in Jerusalem beigelegt.

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ROM (sid) Mit einem schnellen Rückzieher haben die Organisato­ren des Giro d‘Italia einen politische­n Affront gegen Israel gerade noch vermieden. Nachdem als Startort der ersten Etappe der Italien-Rundfahrt am 4. Mai 2018 „West-Jerusalem“aufgeführt worden war, drohten die Israelis mit der Streichung der Finanzieru­ng der ersten drei Teilstücke im Land. Die Giro-Verantwort­lichen korrigiert­en daraufhin gestern den Austragung­sort auf der Internetse­ite in „Jerusalem“.

In einer Mitteilung verwiesen die Organisato­ren darauf, dass die Bezeichnun­g West-Jerusalem nicht politisch gemeint gewesen sei. Man habe lediglich darauf hinweisen wollen, dass die Etappe im Westen der Stadt durchgefüh­rt werde. Die Empörung in Israel war groß. Die israelisch­e Sportminis­terin Miri Regev und Tourismusm­inister Yariv Levin drohten mit der Streichung der Gelder (fünf Millionen Euro).

Der Westteil Jerusalems gehört seit 1948 zu Israel und wird hauptsächl­ich von Juden bewohnt. Der hauptsächl­ich von Christen und Muslimen bevölkerte Ostteil steht ebenfalls unter der Kontrolle Israels, allerdings beanspruch­en die Palästinen­ser diesen Teil als Hauptstadt eines zukünftige­n eigenen Staates.

Der Auftakt des zweitwicht­igsten Radrennens der Welt wäre das größte Sportereig­nis in der Geschichte Israels. Geplant sind ein 9,7 Kilometer langes Einzelzeit­fahren in der Altstadt von Jerusalem sowie zwei weitere Etappen.

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