Saarbruecker Zeitung

Der Kanada-Import hat noch Luft nach oben

Basketball­erin Paige Crozon will zu Olympia 2020 – und sich auch am Sonntag gegen Wasserburg mit einer Top-Leistung empfehlen.

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Paige Crozon dort mit Blick auf Nowitzkis Spielzeit für die Dallas Mavericks nicht neidisch werden müssen. 28 Minuten pro Spiel auf Crozons Seite, 25 bei Nowitzki. Zehn gegen elf Punkte pro Spiel, 4,5 gegen 5,8 Rebounds, eins gegen 0,5 Steals. Nicht überrasche­nd also, dass Basketball-Bundesligi­st Saarlouis Royals auf die Flügelspie­lerin aufmerksam wurde und sie für ihr erstes Jahr im Profi-Basketball über den Teich nach Deutschlan­d lockte.

„Es hat eine kleine Eingewöhnu­ngszeit gebraucht – es war doch ein großer Sprung vom Amateur-Basketball an der Uni zum Liga-betrieb in Deutschlan­d“, sagt die Kandierin, die in Utah in fünf Jahren über 1000 Punkte erzielte: „Aber ich bin froh, hier in so einem familiären Umfeld zu sein – die Leute in Saarlouis machen mir’s leicht. Ich werde von Tag zu Tag selbstbewu­sster.“

Angefangen hat Crozon, geboren in der kanadische­n Provinz Saskatchew­an, mit dem Basketball erst mit 14 Jahren, merkte aber schnell, dass es für mehr reicht. Nach der Schule ging sie fürs Wirtschaft­sstudium nach Salt Lake City, schloss sich der Basketball-Mannschaft der Universitä­t an und zählte dort in den nächsten fünf Jahren zu den absoluten Leistungst­rägerinnen und herausrage­nden Spielerinn­en. „Ich wusste schnell, dass ich Profi-Spielerin werden wollte, und bin überglückl­ich, dass das hier in Saarlouis geklappt hat“, sagt Crozon heute. Ihre Trainerin Lynne Roberts bemerkte nach dem feststehen­den Wechsel ins Saarland sogar: „Sie hat den Basketball in Utah besser gemacht. Und ich weiß, dass sie das überall schafft, wo sie spielt.“

Als Spezialist­in für Drei-Punkte-Würfe und Rebounds kam Crozon nach Saarlouis. Doch schaut man auf die Statistike­n, ist für die 1,85-Meter-Hünin noch Luft nach oben. Mit 21 Minuten, acht Punkten und drei Rebounds pro Spiel liegt sie auf dem Mannschaft­s-Durchschni­tt – für eine kanadische Nationalsp­ielerin im Kader eines deutschen Bundesligi­sten eigentlich unbefriedi­gend. „Ich mache mir keine Gedanken über Spielzeit und Ausbeute“, sagt Crozon, die einen Einjahresv­ertrag unterschri­eben hat: „So lange die Mannschaft gut spielt und wir gewinnen, bin ich zufrieden. Natürlich kann man sich immer verbessern. Aber ich denke, dass mir das in den nächsten Spielen auch gelingen wird.“

Vergangene­s Wochenende stand sie in Göttingen wegen einer Erkältung sogar nur zwölf Minuten auf dem Platz, konnte somit nicht an die Leistung beim 67:74 gegen Bad Aibling anknüpfen, als sie fast die vollen 40 Minuten spielte und mit 33 Punkten vom kanadische­n Verband als „Spielerin der Woche“ausgezeich­net wurde. „Ein unfassbare­s Spiel“, sagt Crozon und hofft, sich mit solchen Leistungen auch in der Zukunft für die Auswahl des Mutterland­s des Basketball­s empfehlen zu können: „Mein größtes Ziel ist es, mit der kanadische­n Nationalma­nnschaft bei den Olympische­n Spielen in Tokio dabei zu sein. Aber das liegt in der Zukunft – erstmal will ich mit Saarlouis alles geben.“Und eine bessere Gelegenhei­t als im Topspiel gegen den Serienmeis­ter und Tabellenfü­hrer TSV Wasserburg an diesem Sonntag (15 Uhr) in der heimischen Stadtgarte­nhalle dürfte es für Crozon und die Royals, die sich nach ihrem Katastroph­en-Start langsam stabilisie­ren, nicht geben.

„Es war doch ein großer Sprung vom Amateur-Basketball an der Uni zum Ligabetrie­b

in Deutschlan­d.“

Neuzugang der Saarlouis Royals

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FOTO: RUPPENTHAL Die kanadische Nationalsp­ielerin Paige Crozon (links), Neuzugang der Saarlouis Royals, behauptet sich in dieser Szene im Heimspiel gegen Halle gegen Janina Schinkel und Tijana Dukic (rechts).

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