Neue Heizung, neuer Schornstein
Durch den Einbau einer neuen Heizungsanlage wird oft auch eine Umrüstung des Schornsteins notwendig. Die Abgase moderner Brennwert-Heizungen sind für alte Kamine zu kühl. Hausbesitzer müssen mit Folgearbeiten rechnen.
Anzeichen für eine Versottung.“
Um den Schornstein zu schützen und zu verhindern, dass Abgase in die Wohnung gelangen, muss dieser daher mit einem feuchtebeständigen Material ausgekleidet werden. Für kühlere Abgase von flüssigen und gasförmigen Brennstoffen genügen Kunststoffrohre. Für feste Brennstoffe wie Pellets oder Holz sind Edelstahl oder Schamott-Keramik-Rohre nötig. „Eine universelle Lösung bietet Edelstahl“, sagt Jung. „Diese Bauelemente lassen sich flexibel einsetzen und kommen auch mit komplizierten gebogenen Abgasführungen wie beispielsweise bei Dachumführungen
Alexis Gula zurecht.“Edelstahlsowie Keramikrohre bieten sich auch für sogenannte Einzelraumfeuerstätten für Festbrennstoffe im Wohnbereich an, die höhere Abgastemperaturen haben.
Die zweite Maßnahme ist die Verkleinerung des Querschnitts des Schornsteins. „Während ältere Schornsteine einen Innendurchmesser von 14 bis 20 Zentimetern haben, reicht für die modernen Niedrigtemperaturheizungen in einem Einfamilienhaus die Hälfte“, erklärt Gula. Flüssige und gasförmige Brennstoffe brauchen etwa sechs bis zehn Zentimeter, feste Brennstoffe zwölf bis 18.„Die Umrüstung des Schonsteins erhöht zusätzlich den Wirkungsgrad des Heizsystems“, erklärt Gula. Die Zuluft für die Verbrennung fließt am innenliegenden Abgasrohr entlang und erwärmt sich. So wird noch die letzte Restwärme im Abgas genutzt. „Deshalb ist es wichtig, dass der Schornstein vor dem Einbau des neuen Rohres gründlich gereinigt wird. Sonst bleibt Ruß zurück, der in die Heizanlage gezogen wird.“
Bei der Umrüstung zieht der Handwerker eine Abgasleitung von der Mündung auf dem Dach bis nach unten zur Heizungsanlage. „Das ist ein mehrere Meter langes Rohr. Es muss in bestimmten Abständen mit Abstandshaltern abgesichert sein“, erläutert Wagnitz. Für Schornsteine mit Versatz, durch die das normale Rohr nicht passt, gibt es flexiblere Modelle. Wichtig ist, dass das Rohr für die erforderlichen Temperaturen geeignet ist. „Ist auch das nicht möglich, muss der Schornstein aufgestemmt und ein Formstück eingesetzt werden.“
Im Heizungskeller wird der Anschluss zur Heizungsanlage hergestellt. „Da Thermen heute oft an der Wand hängen, muss der Anschluss auch in entsprechender Höhe angebracht werden. Dazu wird im Schornstein an der passenden Stelle ein Loch gebohrt“, erklärt Wagnitz. Die Umrüstung eines Schornsteins ist in den meisten Fällen unproblematisch. Bei durchschnittlichem Aufwand fallen Kosten von etwa 1000 Euro an. Um sicherzugehen, dass die Abgasleitung zugelassen wird, empfiehlt es sich, die Installation mit dem Bezirksschornsteinfeger zu besprechen, der sie am Ende abnimmt. „Für die Zulassung ist wichtig, dass passendes Material mit dem richtigen Querschnitt verwendet wird und das Abgassystem auf den Heizkessel abgestimmt ist“, sagt Gula.
„Das Abgas setzt sich als Feuchtigkeit an den
Wandungen ab.“
Bundesverband Schornsteinfegerhandwerk