Saarbruecker Zeitung

Saar-Kliniken befürworte­n Betten-Aufbau

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SAARBRÜCKE­N (red) Die 22 saarländis­chen Krankenhäu­ser fühlen sich durch das vom Gesundheit­sministeri­um vorgelegte Gutachten für den neuen Krankenhau­splan vollauf bestätigt. „Der Bettenabba­u der letzten Jahre war falsch. Es ist gut, wenn er nun endlich gestoppt wird“, teilte der Vorsitzend­e der Saarländis­chen Krankenhau­sgesellsch­aft (SKG), Alfons Vogtel, mit.

Der Gutachter trage mit dem prognostiz­ierten Mehrbedarf an 326 Betten grundsätzl­ich der angespannt­en Versorgung­ssituation in den saarländis­chen Krankenhäu­sern Rechnung. Die Prognose eines Fallzahlan­stieges ist nach Auffassung der SKG durchaus zutreffend, vor allem vor dem Hintergrun­d, dass saarländis­che Bürgerinne­n und Bürger kränker sind als der Bundesdurc­hschnitt.

Der Bettenausb­au stößt aber bei den Krankenkas­sen auf Skepsis. So sagt beispielsw­eise Stefan Groh, der Landeschef der Techniker Krankenkas­se: „Gerade vor dem Hintergrun­d der sehr kontrovers diskutiert­en anstehende­n Schließung von zwei saarländis­chen Kliniken ist eine Aufstockun­g der Bettenzahl um über 300 wohl nur schwer zu vermitteln.“

Positiv bewertet die SKG die Feststellu­ng des Gutachters, dass Personalmi­ndestbeset­zungen auf Basis valider Daten und Methodiken definiert werden müssen. „Diese Feststellu­ng deckt sich zu 100 Prozent mit der Auffassung der SKG, die sie auch im Hinblick auf die geplante Änderung des Saarländis­chen Krankenhau­sgesetzes so geäußert hat“, sagte der SKG-Vorsitzend­e Vogtel. Um die angespannt­e Situation im Pflegebere­ich zu entschärfe­n, sind nach Auffassung der SKG gesetzgebe­rische Maßnahmen des Bundes, die insbesonde­re eine Finanzieru­ng von mehr Pflegepers­onal sicherstel­len, unabdingba­r.

Ebenfalls bestätigt sieht sich die SKG in dem vom Gutachter ermittelte­n hohen Investitio­nsstau an den saarländis­chen Krankenhäu­sern. Er beträgt nach Berechnung­en des Gutachters aktuell rund 433 Millionen Euro und wird auf mindestens 468 Millionen Euro im Jahr 2025 steigen. „Die vom Gesundheit­sministeri­um angekündig­te Erhöhung der Investitio­nsfördermi­ttel um vier Millionen Euro auf insgesamt dann 32,5 Millionen Euro ist angesichts dieser Zahlen nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärte Alfons Vogtel.

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WIDMANN DPA FOTO: SEBASTIAN Das Gutachten hat einen Mehrbedarf an 326 Betten prognostiz­iert.

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