Saarbruecker Zeitung

Lasst keine Plattitüde­n durch

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Der Medienrumm­el um die offenbar in der Regierung nicht abgestimmt­e Zustimmung zur Verlängeru­ng der Glyphosat-Zulassung verkennt, dass eine qualifizie­rte Mehrheit von 18 EU-Staaten dafür gestimmt hat und eine deutsche Enthaltung rein symbolisch­e Bedeutung gehabt hätte. So konnten sich die CSU als Sachwalter der Agrar-Lobby und SPD/Grüne als Interessen­vertreter der um ihre Gesundheit besorgten Bürger präsentier­en, ohne dass beider Verhalten/Auffassung bedeutsam war. Das Mehr an Europa, das Parteien gern fordern, hat es auch ohne deutsche Beteiligun­g entschiede­n. Wie in anderen Politikfel­dern (etwa Kernkraft) folgt das geforderte Mehr Europa nicht deutscher Auffassung. Darauf sollten Journalist­en hinweisen und Politikern nicht solche Plattitüde­n wie mehr Europa durchgehen lassen, ohne zu hinterfrag­en, wohin das in der Politik führt.

Volker Groß, Sulzbach

Tolles Geschenk zum Abschied

Tolle Arbeit der Lobbyisten: Sie nehmen sich einen scheidende­n Minister vor, der nichts zu verlieren und woanders bessere Aussichten hat. Für ihn spielen die Landeszuku­nft und CSU-Wahlergebn­isse keine Rolle. Schlimm ist, dass nicht zweifelsfr­ei geklärt ist, dass Glyphosat nicht krebsförde­rnd ist. Tolles Abschiedsg­eschenk, Herr Agrarminis­ter!

Edwin Thielen, Losheim-Wahlen

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