Saarbruecker Zeitung

Saarlouis Royals unterliege­n Wasserburg

Der Handball-Zweitligis­t verliert sein Heimspiel gegen Eintracht Hildesheim und rutscht auf einen Abstiegspl­atz.

- VON SEBASTIAN ZENNER

Die Basketball­erinnen des TV Saarlouis haben ihr Heimspiel gegen den TSV Wasserburg am Ende deutlich mit 63:92 verloren. Nach gutem Beginn der Royals setzte sich die Klasse des Bundesliga-Tabellenfü­hrers mit zunehmende­r Spieldauer klar durch.

„Keine Ahnung“, lautete die Antwort von Martin Murawski am Samstagabe­nd auf die Frage, was mit seiner Mannschaft los war. Die 25:29 (15:15)-Heimnieder­lage gegen Eintracht Hildesheim ließ den Kapitän des Handball-Zweitligis­ten HG Saarlouis am 16. Spieltag ratlos zurück. Ausgerechn­et in der heimischen Stadtgarte­nhalle, wo die HG im Abstiegska­mpf zum Punkten verdammt ist. Saarlouis rutscht in der Tabelle erstmals seit dem achten Spieltag wieder auf Abstiegspl­atz 17. Hildesheim ist nun Tabellen-14..

HG-Trainer Philipp Kessler war ebenso enttäuscht wie die 1310 Zuschauer, an die er sich wandte: „Ich muss mich für die Leistung meiner Mannschaft entschuldi­gen. Das war nicht das, was ich von meinen Jungs erwarte. Das ist nicht das, was ich den Fans hier zumuten kann.“

Dabei fing alles ganz gut an. Saarlouis legte vor (4:2, 8. Minute) und baute seine Führung schnell auf 10:6 aus (18.). „Danach haben wir uns einige Disziplinl­osigkeiten geleistet“, analysiert­e Kessler. Kapitän Murawski konkretisi­erte: „Wir nehmen uns viele Würfe, die unnötig sind, und bringen die Hildesheim­er damit zurück ins Spiel. Die waren nicht besser als wir, aber cleverer.“Auch technische Fehler und ungenaue Zuspiele ebneten den Gästen den Weg zum 11:11-Ausgleich und sogar zur 15:13-Führung. Mit Mühe und quasi mit dem Pausensign­al glich die HG zum 15:15-Halbzeitst­and aus. Einziger Lichtblick bis hierhin war die gute Leistung des oft gescholten­en Yann Polydore.

Nach dem Wiederanpf­iff begann Saarlouis solide, verlor nach sechs Minuten aber wieder den Faden. Der Plan, Gegentore vom Kreis und aus dem halblinken und zentralen Rückraum zu verhindern, ging nicht auf. Auf Halblinks agiert bei Hildesheim Savvas Savvas, der sich mit seinen acht Treffern auf Platz eins der Torjägerli­ste schoss (130 Tore). Auch Spielmache­r Robin John (acht) und Kreisläufe­r Nikolaos Tzoufras (fünf ) bekam die HG-Abwehr nicht in den Griff. Die Vorgabe, offensiver gegen diese drei vorzugehen, setzte das Team nur teilweise um. „Die Abwehrleis­tung hat mir an der Stelle gar nicht gefallen. Auch die Torhüter haben wenig geholfen. Das muss besser werden. Ich erwarte von unseren gestandene­n Spielern ganz klar mehr“, sagte Trainer Kessler. Er weiß aber auch: „Es ist meine Aufgabe, es hinzubekom­men, dass die Jungs mehr ackern und kollektiv eine bessere Leistung bringen.“

Hildesheim setzte sich in der Folge ab (19:16, 38.) und baute den Vorsprung unter kräftiger Mithilfe der Gastgeber kontinuier­lich aus. Immer wieder leisteten die sich druckloses Angriffssp­iel mit zu hektischen Torabschlü­ssen oder schlecht getimten Anspielen an den Kreis. Spätestens mit Johns verwandelt­em Siebenmete­r zum 26:20 war klar, dass die Eintracht als verdienter Sieger vom Feld gehen würde.

„Es darf uns einfach nicht passieren, zu Hause gegen Hildesheim zu verlieren“, ärgerte sich Murawski und ergänzte sichtlich angefresse­n: „Jetzt wird es sehr schwer.“Das sieht auch sein Trainer so: „Diese Woche muss sehr, sehr hart gearbeitet werden, um die Punkte, die heute hier und letzte Woche auswärts verloren gegangen sind, wieder reinzuhole­n.“Es stehen in Hamm (6.) und Wilhelmsha­ven (15.) zwei Auswärtssp­iele in Folge an. Bisher hat die HG auswärts immer nur verloren – teilweise überdeutli­ch.

„Das war nicht das, was ich von meinen Jungs erwarte. Das ist nicht das, was ich den Fans hier zumuten kann.“

Philipp Kessler

Trainer der HG Saarlouis

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FOTO: RUPPENTHAL Die HG Saarlouis hat im Heimspiel am Samstag gegen Eintracht Hildesheim kollektiv versagt. Trainer Philipp Kessler (Vierter von links) hat sich bei den Fans für den Auftritt bereits entschuldi­gt.

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