Lieferdienste fordern Aufschläge für Pakete
BERLIN/DÜSSELDORF (dpa) Für Lieferungen bis zur Haustür sollen Paketkunden nach Ansicht mehrerer Lieferdienste einen Aufschlag zahlen. „In der Zukunft kann es so kommen, dass die Paketdienste standardmäßig an den Paketshop liefern und die Lieferung zur Haustür dann zum Beispiel 50 Cent kostet“, sagte der Geschäftsführer des Paketdiensts DPD, Boris Winkelmann, der „Wirtschaftswoche“(Freitag). Gründe dafür seien der zunehmende Aufwand und die gestiegenen Kosten wegen des stetig wachsenden Online-Handels.
Zustimmung bekam der DPD-Chef vom Konkurrenten Hermes: „Die Zustellung an die Haustür muss angesichts des hohen Aufwandes teurer werden“, sagte Hermes-Geschäftsführer Frank Rausch der Zeitschrift. „Was wir dringend brauchen, sind große Paketshops oder Mikrodepots in den urbanen Räumen, die alle Paketdienste nutzen können.“Hermes erwartet in diesem Jahr das mengenstärkste Weihnachtsgeschäft seiner Geschichte. Das Unternehmen liefert nach Angaben eines Sprechers in der Weihnachtszeit an den dichtesten Tagen rund 2,2 Millionen Pakete in Deutschland aus - deutlich mehr als an durchschnittlichen Tagen. Das Unternehmen will deshalb mit den Händlern erstmals Obergrenzen aushandeln, über die hinaus das Unternehmen keine weiteren Pakete zur Sendung annimmt. Auch DPD verabredet mit seinen Kunden, auf welche Paketmengen sich das Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum einzustellen hat. „Das sind für uns aber keine starren Obergrenzen“, sagte ein Sprecher.