Ein Albtraum wird Wirklichkeit
Eine Mutter verliert in „Keine zweite Chance (1/2)“alles – und gibt trotzdem nicht auf.
SAARBRÜCKEN (ry) Der Tag beginnt wie zahlreiche andere im Leben von Familie Schwarz: Ärztin Nora (Petra Schmidt-Schaller) bereitet das Frühstück zu, die einjährige Jella (Amelie Theine) spielt auf ihrer Decke, Vater Mickey (Golo Euler) ist noch im Bad. Plötzlich fallen Schüsse.
Als Nora zehn Tage später aus dem Koma erwacht, ist nichts mehr, wie es war: Mickey wurde von einer Kugel tödlich getroffen, von Jella fehlt jede Spur, und Nora selbst wurde angeschossen und hat keine Erinnerung mehr an den verhängnisvollen Morgen. Wer hat ihrer Familie das angetan?
Verzweifelt begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Tochter – was sie schnell an ihre körperlichen und seelischen Grenzen bringt. Nora hofft auf die Unterstützung der Polizei, doch die ermittelnden Beamten Sarah Bäumler (Inez Bjørg David) und Peter Leyen (André Szymanski) verdächtigen auch sie, hinter dem Anschlag zu stecken. Ist sie wirklich zu einer solch kaltblütigen Tat fähig? Während die Polizei ihr gegenüber misstrauisch ist, erhält Nora ebenso Beistand von ihren Freunden Pia (Pegah Ferydoni), Leo (Sebastian Bezzel) und dessen Frau Clara ( Johanna Christina Gehlen) sowie Ex-BKAler Robert (Murathan Muslu). Gemeinsam mit ihm begibt sie sich auf die Spuren der beiden Kriminellen Lydia ( Josefine Preuß) und Pavel ( Joan Pascu), die eine Lösegeldforderung an die Familie stellten.
Harlan Cobens Bestseller „Keine zweite Chance“diente als Vorlage für den gleichnamigen, zweiteiligen SAT.1-Thriller, der unter der Regie von Alexander Dierbach nach dem Drehbuch von Hannah Hollinger entstand. Petra Schmidt-Schaller verkörpert Nora mit überzeugender emotionaler Intensität. Doch was reizte die Mimin an der Rolle? „Ich glaube, ein solches Schicksal ist so heftig, dass es in zwei Richtungen kippen kann: Man kann gebeutelt sein von Ohnmacht und gar nicht wissen, was man tun soll, oder man geht nach vorne. Ich wüsste nicht, wie ich handeln würde. Es hat mich sehr beeindruckt, dass Nora immer wieder nach vorne geht und ihr Schicksal selbst in die Hand nimmt. Sie stellt sich nicht hinter die Ermittlungen der Polizei, sondern versucht auf eigene Faust, ihr Kind zu finden.“Außerdem fiel es ihr als Mutter an manchen Stellen „sehr schwer, an anderen leichter“, sich in diese Situation hineinzuversetzen. „Mit der Geburt meiner Tochter ist genau diese Angst hinzugekommen, die ich vorher nicht kannte. Die Angst davor, dass meinem Kind etwas passieren könnte oder es verschwindet. Dieses Ausmaß hätte ich mir vorher nie vorstellen können.“
Keine zweite Chance (1/2), 20.15 Uhr, SAT.1