Saarbruecker Zeitung

Acht Bands an jedem Wochenende sind das Ziel

Am Wochenende eröffnete das Saarbrücke­r „Studio 30“– Welche Möglichkei­ten bietet die Musikstätt­e und welche Zukunft hat sie?

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gerade eine neue CD herausbrac­hte, künftig aber unter anderem Namen (und mit deutschen Texten) weitermach­en will. Eine gewisse Ähnlichkei­t mit Superstar Ed Sheeran ist Sänger und Frontmann Etienne Kraffert nicht abzusprech­en, nur hatte sein Vortrag wenig mit dem kommerziel­len Pop des Briten zu tun. Anders, als der Bandname erwarten ließ – „noise“(englisch: Geräusch) hätte auf harten Punkrock schließen lassen – setzte die Band aber auf Melodische­s, gepaart mit Folk-Einflüssen vor allem von Geiger David Engel.

David Lawrence war mit dem Eröffnungs­wochenende hochzufrie­den. Am ersten Tag seien 160 Besucher da gewesen, und auch die folgenden Tage, an denen unter anderem die belgische Dark Wave-Gruppe Parade Ground und die schwedisch-saarländis­che Sängerin Annika Jonsson auftraten, seien gut besucht gewesen, sagt er. „Man hat wirklich gemerkt, dass die Leute auf so etwas gewartet haben“, glaubt Lawrence. Besonders freute ihn die Rückmeldun­g einer Mittvierzi­gern, die meinte, es gebe nun endlich wieder einen Ort zum Ausgehen für ihre Generation. Wobei der Großteil des Eröffnungs­publikums allerdings deutlich jünger war.

Der gebürtige Schotte Lawrence betreibt mit Truetone Records ein Tonstudio, ist erster Vorsitzend­er des Musikbüros Saar und Mitglied im saarländis­chen PopRat. Steckt hinter dem „Studio 30“-Projekt also der PopRat? Nein, winkt Lawrence ab. Man teile nur dasselbe Ziel, etwas für die Popkultur im Saarland zu tun. Lawrence und Braun hoffen zwar auf finanziell­e Unterstütz­ung durch die öffentlich­en Hand; derzeit ist da aber (noch) nichts zu erwarten. „Das ist aber nicht auszuschli­eßen für kommende Events. Da sind ein paar Sachen dabei, bei denen man denken müsste, dass PopRat und Kultusmini­sterium das unterstütz­en müssten“, meint Lawrence.

Das Konzept der neuen Musikstätt­e jedenfalls ist ambitionie­rt– jedes Wochenende ist das Studio 30 freitags und samstags geöffnet, an jedem Tag sollen vier Bands auftreten. Ganz abgesehen davon, dass das Studio 30 auch Bühne für Poetry Slams oder Lesungen sein und unter der Woche als Café dienen soll. „Viele haben gesagt, wo kriegt ihr die ganzen Musiker her? Aber Deutschlan­d hat 80 Millionen Einwohner, da müssten doch einige Musiker dabei sein. Schottland hat nur fünf Millionen, und wir Schotten kriegen jeden Abend ganz Edinburgh voll“, rechnet Lawrence. Unterstütz­ung kommt von Thilo Ziegler, ebenfalls Mitglied des PopRates und im Saarland Veranstalt­er von Festivals wie Rocco del Schlacko und Kopf des Festivals „Colors of Pop“: „Das ist ein super Projekt. Schön, dass Leute so etwas in Angriff nehmen“, meinte Ziegler gestern. Allerdings sei es schwierig, hier eine Livebühne in solcher Größe zu betreiben. Dennoch hofft Ziegler, dass sich das Studio 30 etablieren kann: „Alles, was passiert, ist super.“

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FOTO: SEBASTIAN DINGLER Was in Edinburgh klappt, der Heimat von „Studio 30“- Mann David Lawrence, soll auch in Saarbrücke­n klappen: jedes Wochenende „eine volle Hütte“. Am Eröffnungs­wochenende spielte in dem neuen Club in der Mainzerstr­aße etwa „The Noiz“(hier im Bild), eine...

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