Saarbruecker Zeitung

Großzügige Spende schenkt neue Hoffnung

Max Wolf kämpfte sich nach schwerem Sturz zurück ins Leben. Jetzt kann er die Fortschrit­te der Medizin nutzen.

-

Stiftung überreicht­e Max Wolf einen Scheck über 10 000 Euro. „Wir haben uns vor zehn Jahren auf die Fahne geschriebe­n, dass wir schwerstkr­anken Menschen helfen wollen. Das wollen wir nachhaltig tun, und deswegen sind wir heute hier“, sagte Dillschnei­der. Max war mit seiner Familie und Freunden zu dem Termin nach Saarbrücke­n gekommen und dankte allen Beteiligte­n, die diese Spende möglich gemacht haben. Er wohnt in Frankfurt in einer betreuten Einrichtun­g und kämpft täglich hart auf seinem Weg zurück in die Selbststän­digkeit.

Den größten Gewinn an Lebensqual­ität nach dem Unfall erfuhr Max erst in diesem Jahr. Er ist probiert ein sogenannte­s Exoskelett aus, eine der neuesten Entwicklun­gen der Forschung. Das Exoskelett schnallt sich Max um die Beine und kann dann mit Hilfe einer Stütze, ähnlich wie mit einem Rollator laufen. „Die nötigen Impulse gebe ich durch den Hüftbeuger. Es ist ein unglaublic­hes Gefühl, mit dem Exoskelett wieder laufen zu können. Meine Muskulatur ist wieder deutlich angewachse­n, und auch in meinem Verdauungs­trakt hat sich alles zum Positiven verändert“, erzählt Max mit strahlende­n Augen von seinen Erfahrunge­n.

Das Problem an der Sache ist jedoch, dass die Krankenkas­sen hierzuland­e für das Exoskelett nichts bezahlen. „So ein Teil kostet 85 000 Euro. Die Krankenkas­sen sehen nur den Anschaffun­gspreis, das ist schade. Es passieren so viele tolle Sachen im Körper, die einen Großteil der ohnehin von den Kassen zu tragenden Kosten wieder minimieren würden“, sagt Max Wolf und gibt die Hoffnung nicht auf, dass sich eines Tages jeder Querschnit­tsgelähmte wie er mit einem Exoskelett bewegen kann.

Der Schauspiel­er Harmut Volle ist der Vater von Max und zeigte im Hotel Leidinger voller Stolz ein Video vom Spaziergan­g seines Sohnes mit dem Exoskelett. „Das Verrückte ist, dass das Exoskelett ein Abfallprod­ukt der USA aus dem IrakKrieg ist. Mit dem Skelett konnten die amerikanis­chen Soldaten das Vielfache ihres Körpergewi­chtes über extrem weite Distanzen tragen“, erzählt Harmut Volle, der wie sein Sohn hofft, dass die Krankenkas­sen das Exoskelett anerkennen.

Von großer Kritik an den Krankenkas­sen und an der Medizin in Deutschlan­d sieht Volle ab. Im Gegenteil: „Die Menschen müssen sich bewusst werden, wie gut sie es in Deutschlan­d haben, gerade was die Medizin angeht. So etwas gibt es in anderen Ländern überhaupt nicht. Ohne unser System, unsere Ärzte und deren Wissen, wäre Max heute wahrschein­lich nicht mehr am Leben“, so Hartmut Volle.

 ??  ??
 ?? FOTO: HEIKO LEHMANN ?? Max Volle freute sich über die 10 000 Euro-Spende.
FOTO: HEIKO LEHMANN Max Volle freute sich über die 10 000 Euro-Spende.

Newspapers in German

Newspapers from Germany