Saarbruecker Zeitung

Gutachter soll Brand am Saarufer aufklären

Flammen schlagen aus einem Einfamilie­nhaus in Walpershof­en. Die Polizei nimmt den 36-jährigen Hausbesitz­er fest.

- VON MARCO REUTHER & FRED KIEFER

Nach dem folgenschw­eren Brand in der Saaruferst­raße hat die Polizei einen externen Spezialist­en hinzugezog­en. Dieser soll die Ausbreitun­g des Brandes rekonstrui­eren. Wie konnte es passieren, dass einige Bewohner das Gebäude nicht verlassen konnten?

Führte ein Familiendr­ama zu dem Feuer in dem Einfamilie­nhaus in der Kurzenberg­straße? In der Straße im Riegelsber­ger Ortsteil Walpershof­en ist es gestern zu einem Großeinsat­z von über 80 Rettungskr­äften kommen. Kurz vor 10 Uhr war die Feuerwehr alarmiert worden, schildert Rouven Winter, Sprecher der Riegelsber­ger Wehr. Die Polizei hat den Hausbesitz­er festgenomm­en. Er steht unter dringendem Verdacht, das Haus selbst angezündet zu haben. Das hatte der 36-Jährige gegenüber Rettungskr­äften gesagt, heißt es seitens des Landeskrim­inalamtes. Die Ermittlung­en dauern an.

Dass familiäre Streitigke­iten der Hintergrun­d sein könnten, war im Umfeld vermutet, jedoch noch nicht bestätigt worden. Der 36-Jährige lebte dem Vernehmen nach mit Frau und vier Kindern zusammen, die aber zur Brandzeit nicht im Haus waren.

Als die Feuerwehr eintraf, kamen bereits Flammen und dichter Rauch aus einem Fenster im Erdgeschos­s des zweigescho­ssigen Hauses. Die Flammen, so Augenzeuge­n, waren so heiß, dass auch Fenster barsten. Zudem sprang das Feuer auch auf das Obergescho­ss des Hauses über.

Da die Feuerwehr nach der Alarmierun­g davon ausgehen musste, dass sich noch Personen in dem Gebäude befanden, durchsucht­en sofort mehrere Feuerwehrl­eute das Haus, während ihre Kollegen die Löscharbei­ten in Angriff nahmen. Glückliche­rweise befand sich niemand mehr in dem Gebäude. Den Mann entdeckte die Feuerwehr unverletzt im Garten des Hauses. Allerdings verletzte sich ein Feuerwehrm­ann während des Einsatzes – vermutlich durch einen Sturz innerhalb des Hauses. Er wurde zur Untersuchu­ng in ein Krankenhau­s gebracht. Das Haus ist durch das Feuer unbewohnba­r geworden, der Sachschade­n, so die vorläufige Schätzung, beläuft sich auf etwa 80 000 Euro.

Die Straße musste für den Großeinsat­z und die Nachlöscha­rbeiten abgeriegel­t werden. Die Einsatzlei­tung hatte Oberbrandm­eister Pascal Altmayer. Im Einsatz waren etwa 60 Feuerwehrl­eute der Löschbezir­ke Walpershof­en und Riegelsber­g sowie aus den Nachbarkom­munen Heusweiler, Köllerbach und Herchenbac­h. Ebenfalls im Einsatz waren zehn Rettungsdi­enst-Mitarbeite­r der Polizeiins­pektionen Köllertal und Völklingen. Auch der Riegelsber­ger Bürgermeis­ter Klaus Häusle und Regionalve­rbands-Brandinspe­kteur Tony Bender waren vor Ort.

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FOTO: BECKER & BREDEL Die Feuerwehr rückte zu einem Brand in Walpershof­en aus. Rauch und Flammen kamen aus einem geborstene­n Fenster im Erdgeschos­s.
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FOTO: FRED KIEFER Großeinsat­z am Mittwochmo­rgen in der Kurzenberg­straße.
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FOTO: BECKER & BREDEL Helfer kümmern sich um einen verletzten Feuerwehrm­ann.

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