Saarbruecker Zeitung

Zug aus Dillingen nicht Ursache für Unglück in Neuss

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BONN/DILLINGEN (afd/red) Nach dem Zugunglück bei Neuss mit rund 50 Verletzten ist offen, warum der Personenzu­g, der auf einen Güterzug auffuhr, auf dem Gleisabsch­nitt unterwegs war. Der Regionalzu­g habe diesen „nicht befahren dürfen“, erklärte die Bundesstel­le für Eisenbahnu­nfallunter­suchungen. Der leere Güterzug, der die Saar-Stahlstand­orte mit Erz versorgt hatte und auf dem Weg von Dillingen nach Rotterdam war, habe ordnungsge­mäß auf das Signal zur Einfahrt in den Bahnhof Meerbusch-Osterath gewartet.

MEERBUSCH/DILLINGEN (dpa/ko) Der bei Neuss in Nordrhein-Westfalen auf einen Güterzug aufgefahre­ne Personenzu­g hätte diesen Gleisabsch­nitt nicht befahren dürfen. Das sagte ein Sprecher der Bundesstel­le für Eisenbahn-Unfallunte­rsuchungen in Bonn gestern. Bei dem Unfall am Dienstagab­end wurden laut Bundespoli­zei neun Menschen schwer und 41 leicht verletzt. Warum der Zug die Strecke bei Meerbusch dennoch befuhr, müsse nun geklärt werden, erklärte die Ermittlung­sstelle. Dies sei keine Schuldzuwe­isung an den Lokführer, betonte Sprecher Gerd Münnich: So müsse etwa noch ermittelt werden, ob etwa die Signale falsch geschaltet gewesen seien oder vom Lokführer übersehen wurden. Die Fahrtensch­reiber beider Züge seien sichergest­ellt und ausgelesen worden. Auch in den Stellwerke­n seien Informatio­nen gesichert, der Bahnfunkve­rkehr sei ebenfalls aufgezeich­net worden.

Danach ergebe sich das Bild, dass der Güterzug ordnungsge­mäß gehalten und auf das Signal zur Einfahrt in den Bahnhof Meerbusch-Osterath gewartet habe. Der Regional-Express der Linie 7 von Köln nach Krefeld war mit dem Güterzug von DB Cargo, der von Dillingen nach Rotterdam unterwegs war, am Dienstagab­end auf offener Strecke kollidiert.

Wie eine Sprecherin der StahlHoldi­ng-Saar gestern Morgen unserer Zeitung bestätigte, war der Güterzug leer und hatte zuvor die saarländis­chen Erzstandor­te mit Erz versorgt. Der Lokführer des Regionalzu­gs verhindert­e mit einer Vollbremsu­ng Schlimmere­s, so erste Erkenntnis­se.

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FOTO: STOFFEL/DPA Dieses Foto von der Unfallstel­le zeigt rechts den entgleiste­n Güterzug, links den Personenzu­g.

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