Wie Netflix für Computerspiele
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BERLIN (dpa) Es ist eine der ältesten Fragen, die Computerspieler beschäftigt: „Läuft dieses Spiel auf meinem Rechner?“Erfüllt der heimische PC die Hardware-Anforderungen nicht, müsste der Spieler seine Ausstattung entweder für teures Geld aufstocken oder auf das neue Spiel verzichten. Das sogenannte Game-Streaming soll dieses Problem lösen.
Der Service lässt sich mit einer Art Netflix für Videospiele vergleichen: Kunden können Titel aus einer digitalen Bibliothek auswählen, das Spiel läuft auf einem leistungsfähigen Computer beim Anbieter. Dort werden alle Spielschritte und grafisch aufwendigen Bilder berechnet. Auf dem Computer zu Hause wird nur das Bild übertragen. Das bedeutet, dass all die hardware-hungrigen Rechenprozesse außerhalb der eigenen vier Wände stattfinden. Unabhängig davon, wie leistungsfähig die eigene Ausrüstung ist.
Leistungsstarke Heim-PCs oder Konsolen – so das Versprechen – werden bei dieser Art der Unterhaltung überflüssig. Eine ausreichend schnelle Internetleitung, ein einfacher Controller oder Maus und Tastatur sollen ausreichen. Niklas Wilke von der Unternehmensberatungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers sieht in diesem Service Vorteile für Kunden: „Ein Vorteil ist, dass der Spieler das Spiel nicht
Niklas Wilke PricewaterhouseCoopers
Youtube trennt sich von Amazon
MOUNTAIN VIEW/SEATTLE (dpa) Die Google-Videoplattform Youtube zieht ihre App von Amazons Fernsehbox Fire TV und dem smarten Lautsprecher Echo Show zurück. Wie Youtube erklärte, fühlt sich das Unternehmen durch den OnlineHändler benachteiligt. So habe Amazon Google-Geräte wie den Lautsprecher Google Home nicht im Sortiment. Auch sei der Streamingdienst nicht für Nutzer der Plattform Google Cast verfügbar. mehr kaufen muss, sondern lediglich für die Nutzung zahlt. Bei werbefinanzierten Modellen entfallen gegebenenfalls auch diese Kosten.“Daneben erhielten Kunden Zugriff auf neue Spiele und aktuellste Versionen, vorausgesetzt der Anbieter pflege sein digitales Angebotsregal.
„Aus Anbietersicht bietet GameStreaming den großen Vorteil, dass sich der direkte Kontakt zum Kunden intensivieren lässt, zum Beispiel über Abo-Modelle", führt Wilke an. Größter Anbieter ist aktuell Entertainment-Riese Sony mit seinem Streamingdienst Playstation Now. Nach Unternehmensangaben hält der Spiele-Katalog mehr als 400 Titel von Playstation 3 und 4 zum Streamen auf Konsolen und Windows-PC bereit. Sie können beliebig lang und oft gegen eine monatliche Gebühr von 17 Euro gespielt werden.
Dadurch, dass das eigentliche Spiel auf den Servern von Sony gerechnet wird, können auch exklusive Konsolenspiele auf dem Computerbildschirm gespielt werden, bei Bedarf auch ohne Controller und nur mit Maus und Tastatur. Die Speicherstände des Spielfortschritts werden online gespeichert. So können Spieler von überall auf die Spiele zugreifen und dort weiterspielen, wo sie aufgehört haben.
Neben Sony ist in Deutschland derzeit nur ein weiterer bedeutender Anbieter in der StreamingLandschaft vertreten: Der Hardware-Hersteller Nvidia, bekannt für die Geforce-Grafikchips, betreibt ebenfalls einen Streaming-Service
Android warnt bald vor Späh-Apps
BERLIN (dpa) Android-Nutzern wird auf ihrem Mobilgerät künftig eine Warnung angezeigt, wenn sie im Appstore oder auf einer Webseite auf Anwendungen stoßen, die dafür bekannt sind, persönliche Daten ohne deren Einverständnis zu sammeln. Dazu kontrolliert ab Anfang Februar Googles sogenannter Safe-Browsing-Dienst, wie das Unternehmen mitteilt. Bislang wurde der Virenscanner erst bei einem Download aktiv. namens Geforce Now. Mit seinen eigenen Grafikchips im Rechenzentrum, verspricht Nvidia, sollen selbst grafisch anspruchsvolle Spiele in Full-HD-Auflösung (1920 zu 1080 Pixel) und 60 Bildern pro Sekunde möglich sein. Der Haken: Der Kunde braucht dafür einen Receiver namens Shield TV für rund 230 Euro. Zusätzlich wird ein monatlicher Beitrag von zehn Euro fällig. Seit Herbst 2017 können Nutzer Geforce Now zwar auch ausschließlich mit einem Mac-PC nutzen. Die Spiele dafür müssen sie jedoch einzeln erwerben. Dieses Modell erinnert daher weniger an das klassische Streaming, bietet jedoch die Vorteile eines leistungsfähigeren Geräts. Bis Ende des Jahres soll dieser Dienst gratis verfügbar sein und bald auch für Windows-PCs erweitert werden.
Streaming für Videospiele hat jedoch einen Haken. „Die Voraussetzungen für Game-Streaming sind nicht ganz so einfach, wie es im ersten Moment vielleicht erscheint“, sagt Niklas Wilke. In jedem Fall brauche der Nutzer eine schnelle Breitbandanbindung. Nvidia nennt hier zehn Megabit pro Sekunde (Mbit/s) als Minimum, 20 Mbit/s für Streaming in HD, für Full HD bräuchte es 50 Mbit/s. Diese Bandbreite ist aber längst nicht überall in Deutschland verfügbar.
Auch kann es zum Problem werden, wenn jemand im gleichen Netzwerk Filme schaut oder Dateien herunterlädt. Dann besteht die Gefahr, dass die Spielqualität darunter leidet, erklärt Wilke. Verzögerungen bei der Bildanzeige und den Reaktionszeiten können die Folge sein. Gerade schnelle Strategieoder Shooter-Spiele sind dann nur schwer zu spielen.
„Ein Vorteil liegt darin, dass Kunden die Spiele nicht kaufen müssen, sondern lediglich für die
Nutzung zahlen.“