Ermittler schalten gefährliches Botnetz aus
LÜNEBURG/BONN (dpa) Ein Jahr nach dem Schlag gegen die internationale Hacker-Gruppe „Avalanche“haben Ermittler aus neun Ländern ein weiteres gefährliches Botnetz im Internet lahmgelegt. An der Aktion gegen die Schadsoftware „Andromeda“waren maßgeblich die Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion Lüneburg sowie die US-Bundespolizei FBI beteiligt.
Die Schadsoftware „Andromeda“wird zum einen durch E-Mails verteilt, die schadhafte Links enthalten. Wenn Anwender auf die Links klicken, starten sie den Download eines infizierten Dokuments. Nutzer können ihren Rechner aber auch über sogenannte Drive-byExploits infizieren. Dabei setzen die Angreifer vor allem manipulierte Werbung oder Webseiten ein, auf denen überwiegend für Inhalte wie Pornografie oder illegales Videostreaming geworben wird. Den Tätern sei es mit der Schadsoftware in den vergangenen Jahren gelungen, mehrere Millionen Windows-PCSysteme, vor allem in Europa, Nordamerika und Asien, zu infizieren.
Nutzer, die eine Infektionsmeldung von ihrem Internet-Provider bekommen, sollten diese ernst nehmen und die Geräte prüfen. Darauf weist das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hin. Ein Jahr nach Zerschlagung des Avalanche-Botnetzes betrage etwa die Zahl der Infektionsmeldungen hierzulande immer noch ein gutes Drittel des Ursprungswertes. Das liege daran, dass Betroffene ihre Systeme trotz Benachrichtigung noch nicht bereinigt hätten. Wer eine Infektionsmeldung erhält, müsse sofort alle am betroffenen Internetanschluss genutzten Computer und Mobilgeräte auf den Befall mit Schadsoftware hin prüfen. www.bsi-fuer-buerger.de