Stadion spaltet nach wie vor die Gemüter
Der SZ-Artikel „FCS ist entsetzt über die verzögerte Heimkehr“hat viele Reaktionen in Leserbriefen provoziert.
Frau Britz, treten Sie endlich zurück
Wenn man nicht wüsste, dass es Realität ist, würde man es für eine Provinzposse halten. Das Saarland ohne Stadion! Dabei handelt es sich nicht um den Bau eines neuen Stadions, nein, das vorhandene Stadion sollte lediglich umgebaut werden. Man hat damit begonnen, inzwischen hat man eine Ruine hinterlassen, die schon über zwei Jahre dahin fristet. Hier hat die Politik, wieder einmal, ganze Arbeit geleistet, und hat dem Saarland, über die Grenzen hinaus, einen Bärendienst erwiesen. Ein Stadion wurde abgerissen und keiner kümmert sich. Frau Oberbürgermeisterin (OB) Charlotte Britz, „rote Karte“für Sie! Sie haben nicht nur dem Saarland einen immensen Schaden zugefügt, sondern auch dem 1. FC Saarbrücken wirtschaftlich geschadet. Gleichfalls haben Sie dem Verein die sportliche Perspektive genommen. Frau OB Britz, ziehen Sie endlich die Konsequenzen und treten Sie zurück.
Gerd Kliebenstein, Saarbrücken
Verantwortungslos Steuergeld verteilt
Warum Großprojekte oft teurer werden? BER, Museum, Ludwigsparkstadion, Uni, sogar Kindergärten ... Die Liste von Bauwerken, die schon vor dem ersten Spatenstich das Doppelte kosten und am Ende die Hälfte fehlt, wird täglich länger. Was sind das für „Behörden“und „Berater“, die Fluchtwege vergessen, Installationen falsch auslegen? Wenn mal der Keller fehlt, bauen sie ihn nebenan, heben das Haus drauf und feiern das noch als Meisterleistung. Wenn ein Wirtschaftsunternehmen so planen würde, fänden sich die Verantwortlichen beim Arbeitsamt wieder, ohne Aussicht auf Erfolg oder wandern besser aus. Die Verantwortungslosigkeit von politischen Instanzen beim Umgang mit Steuergeld ist nur noch durch deren Dilettantismus zu toppen. Wer fehlerhafte Ausschreibungen in den Wettbewerb bringt, muss für den Planungsschrott zur Verantwortung gezogen werden, genau so wie die Fachfirmen, die diese Projekte bewerten und die Mängel verschweigen. Fehler passieren, aber nur, wenn sie keiner korrigiert. Hier ist es so, weil der eine nicht kann und der andere nicht will.
Peter Bonaventura, Rehlingen-Siersburg
Leuchtturm wurde zum Türmchen
Ich dachte immer beim „Leuchtturm des Saarlandes“sind Profis am Werk mit jeder Menge Sachverstand, Kenntnis und Erfahrung. Ich muss mich aber anscheinend eines Besseren belehren lassen. Wie kann ich denn als „normal denkender Mensch“wirklich erwarten, dass eine Stadtverwaltung zustimmt, in einer Baustelle Fußball zu spielen? Liebe FCS-Leute, fragt doch mal nach, ob das Land die Fechinger Talbrücke mit zwei Fußballtoren und einem Zaun gegen Fußballfans absperrt, damit ihr dort eure Fußballspiele austragen könnt. Denn Baustelle bleibt Baustelle. Wie kann ich von gebildeten Personen beim FCS nur so etwas (das Spielen im Ludwigspark) verlangen? „Leuchttürmchen“, kann ich deshalb nur noch sagen. Ansonsten fehlen mir die Worte.
Stefan Kilian, Homburg
Wir haben andere in der Bundesliga
Ich bin auch entsetzt! Und zwar über die Äußerung von Herrn Dieter Ferner. Wir haben in unserem kleinen Saarland viele Bundesligamannschaften wie zum Beispiel Ringen, Badminton, Tischtennis, Billard, Basketball , Jugendfußball oder Kegeln (alleine vier Vereine mit fünf Mannschaften in der ersten und zweiten Bundesliga). Unsere Gäste kommen gern ins Saarland. Nur weil ein FCS zur Zeit kein vom Steuerzahler zu finanzierendes drittliga-taugliches Stadion hat, darf man das Saarland nicht absperren.
Jacki Schumann ,Oberthal
Will die Stadt etwa kein Stadion?
Und wieder eine Ausrede. Will man hier einen Verein kaputt machen? Diesmal sind es Rettungswege und Hydranten. Oder will die Stadt kein Stadion? Aber dann, sollte es irgendwann fertig sein, auf der Tribüne sitzen und sagen: Haben wir das nicht toll gemacht? Schämt euch!
Patric Dittmann, Saarbrücken
Stadion-Geld lieber Feuerwehr geben
Es ist ganz schlimm, dass die Feuerwehr eine schlechte Ausrüstung beklagen muss. Für das Geld des geplanten Stadions hätte man sicher viel für die Feuerwehren tun können. Dazu kommt, dass die Männer auf den Weihnachtsmärkten Wache schieben mussten. Anstatt des 500-Millionen-Euro-Geschenks für ein israelisches U-Boot hätten alle Bundesländer jeweils etwa 30 Millionen Euro bekommen, damit hätten wir Feuerwehren und auch Tafeln gut helfen können.
Elisabeth Kohl, Schiffweiler