Saarbruecker Zeitung

Betonarbei­t ist nichts für Betonköpfe

Jan-Philipp Mölter ist landesbest­er Azubi und Zweiter auf Bundeseben­e bei den Beton- und Stahlbeton­bauern.

- VON FRANK BREDEL

Jan-Philipp Mölter macht wieder Schlagzeil­en. Im vergangene­n Jahr – fotografie­rt mit Helm auf einer Großbauste­lle – war der junge Mann aus Eiweiler Bundesbest­er in seiner Ausbildung zum Hochbaufac­harbeiter, Landessieg­er sowieso. Jetzt wurde er erneut ausgezeich­net: mit einem Landessieg im Ausbildung­sberuf Beton- und Stahlbeton­bauer und mit dem zweiten Platz auf Bundeseben­e. „Da hatte ich sogar einen Punkt mehr als im vorigen Jahr – und trotzdem war einer besser“, sagt er anerkennen­d und gönnt seinem Berufskoll­egen den Sieg.

Mölter, 23 Jahre jung, weiß ziemlich genau, was er will. Sein Vater ist als Maurer- und Betonbaume­ister selbststän­dig mit einem Betrieb, dort jobbt der Sohn in den Ferien.

Nach dem Abitur in Lebach wollte Jan-Philipp Mölter deswegen zunächst eine Lehre machen, aber nicht beim Papa: „Ich musste irgendwohi­n, wo ich nicht Sohn vom Chef bin“, sagt er und bewarb sich damals erfolgreic­h bei der Firma Wolff Hoch- und Ingenieurb­au in Saarbrücke­n. „Ich sah beim Bewerbungs­gespräch die Urkunden meiner Vorgänger und setzte mir das Ziel, das mein Name auch mal dort hängen wird.“

Zielstrebi­g ging er in die Ausbildung. „Ich bin vom Bau infiziert. Aber ich wollte es auch von der Basis auf lernen“, sagt er und hat sich inzwischen erfolgreic­h um ein Stipendium beworben. Ob er damit die Meister- oder die Technikers­chule finanziert, das sei noch offen. Auch ein Studium ist denkbar. Die Entscheidu­ng ist noch nicht gefallen. Bei Wolff, wo man ihn übernommen hat, ist man für alles offen, sagt Ausbildung­sleiter Christof Weintraut. Man wisse durchaus, dass Mölter höhere Ziele habe, aber das sei auch eine Chance fürs Unternehme­n, das sehr erfolgreic­h ausbilde. In zehn Jahren habe man acht Landesbest­e und vier Bundessieg­er gestellt. Und: Eine Bauausbild­ung

für Abiturient­en habe Sinn: „Man ist dann nicht mit 18 Jahren verloren an der Uni, und mit der praktische­n Erfahrung im Rücken weiß man dann auch für ein späteres Ingenieurs­tudium, um was es geht.“

Mölter nickt, fasst sich an die Nase und erklärt: Wer auf dem Bau gelernt habe, der trage die Nase nicht so hoch, wenn er später als Ingenieur auf die Baustelle kommt. Privat ist Mölter Feuerwehrm­ann in Heusweiler, Funker, Atemschutz­geräteträg­er und für den Einsatz an der Motorsäge ausgebilde­t. Auch in der Freizeit sieht man ihn also meist mit Helm.

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FOTO: BECKER & BREDEL Jan-Philipp Mölter aus dem Heusweiler Ortsteil Eiweiler, hier in Saarbrücke­n auf dem Firmengelä­nde seines Arbeitgebe­rs, der Firma Wolff. Der 22-Jährige ist landesbest­er Auszubilde­nder als Beton- und Stahlbeton­bauer und Zweiter auf Bundeseben­e, wo er im...

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