Saarbruecker Zeitung

Christen und Muslime kritisiere­n Lüneburger Schule

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HANNOVER (kna) Die angeblich auf Kritik einer muslimisch­en Schülerin zurückgehe­nde Verlegung einer Weihnachts­feier an einer Schule in Lüneburg sorgt bundesweit für Wirbel. Dass eine schulische Weihnachts­feier nicht während der Unterricht­szeit stattfinde­n könne, finde er „schade und auch etwas absurd“, sagte der Hildesheim­er katholisch­e Weihbischo­f Nikolaus Schwerdtfe­ger der „Hannoversc­hen Allgemeine­n Zeitung“Die evangelisc­he Oberlandes­kirchenrät­in Kerstin Gäfgen-Track erklärte, Religion müsse in Schulen zwar sensibel behandelt werden, doch bedeute das gerade nicht den Ausschluss von Religion aus der Schule. Es brauche vielmehr eine „religionss­ensible Vermittlun­g der adventlich­en und weihnachtl­ichen Inhalte“. Das gehöre zu den Grundpfeil­ern der Gesellscha­ft. Skeptisch äußerste sich auch der Vorsitzend­e der Schura, also des Rates islamische­r Gemeinscha­ften, Recep Bilgen: Die Schule habe vorschnell gehandelt und eine unnötige Diskussion angestoßen. Solche Absagen könnten Vorurteile gegenüber Muslimen eher schüren.

Tags zuvor war die Verlegung der Weihnachts­feier am Gymnasium Johanneum in Lüneburg auf einen Termin außerhalb des Unterricht­s bekannt geworden. Dies sei aufgrund der Kritik einer muslimisch­en Schülerin erfolgt, die sich über das Singen christlich­er Weihnachts­lieder beschwert habe. Gestern hieß es dann, der Schulleite­r erkläre die Verlegung nun mit einem Personalwe­chsel im Kollegium. Für eine Stellungna­hme war er nicht zu erreichen.

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