Saarbruecker Zeitung

Mehr Sozialarbe­it und klare Zuständigk­eiten

Eltern und Linke fordern mehr Hilfe für Schulen nach zwei Schreiben von Lehrerkoll­egien.

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SAARBRÜCKE­N (red) In der Diskussion um die Schreiben der Lehrerkoll­egen Gemeinscha­ftsschulen Bruchwiese und Dudweiler bekannt gewordenen Probleme wirft die Landeselte­rninitativ­e für Bildung der Landesregi­erung vor, die soziale Arbeit an Schulen zu vernachläs­sigen. Der Landesregi­erung fehle der Wille, für mehr Personal in der Schulsozia­larbeit zu sorgen und auch die Landkreise entspreche­nd zu unterstütz­en. Den Eltern sei klar, dass Respektlos­igkeit, Aggressivi­tät und Gewalt von Kindern – wie dies die Bruchwiese­nschul-Lehrer berichtete­n – auch Probleme der Erziehung seien. Anderersei­ts sehen sie auch die sozialen und gesellscha­ftlichen Auslöser von Gewalt, wie etwa Armut, die ihrer Meinung nach politisch bewältigt werden müssten. Es sei dringend notwendig, dass die beim Sozialmini­sterium angesiedel­te Oberste Landesjuge­ndbehörde und die örtliche Jugendhilf­e in Kooperatio­n mit dem Bildungsmi­nisterium und den freien Trägern der Jugendhilf­e ein Rahmenkonz­ept erarbeiten und inhaltlich­e und personelle Standards, Zuständigk­eiten, Konfliktlö­sungswege regeln, heißt es in einem Schreiben.

Auch die Linksfrakt­ion im Landtag fordert, dass die Zuständigk­eit für das Schulperso­nal in eine Hand kommt und nicht mehr wie bisher das Bildungsmi­nisterium für die Lehrer, die Schulträge­r für die Sozialarbe­iter und Jugend- und Sozialamt für die Integratio­nshelfer zuständig sind. „Wenn Grund- und Gemeinscha­ftsschulen derart Alarm schlagen, dann muss man von der Landesregi­erung ein Zukunftsko­nzept erwarten können, wie sie diese Herausford­erungen bewältigen will“, sagte die Abgeordnet­e Barbara Spaniol: „Es muss das Ziel sein, dass jede Gemeinscha­ftsschule mindestens drei Sozialarbe­iter hat, es dort höchstens 25 Kinder pro Klasse gibt und in den Klassenstu­fen 5 und 6 eine Doppelbetr­euung durch zwei Lehrer sichergest­ellt wird, wie es auch die Gewerkscha­ft GEW fordert.“

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