Saarbruecker Zeitung

Neues Konzept für Sprachförd­erklassen

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SAARBRÜCKE­N (red) Ab dem Schuljahr 2018/19 wird es im Saarland an einzelnen Schulen wieder Sprachförd­erklassen geben. Das teilte der bildungspo­litische Sprecher der CDU-Landtagsfr­aktion, Frank Wagner, mit. Damit setzen CDU und SPD ein im Koalitions­vertrag vereinbart­es Vorhaben um. „Wir sehen darin eine große Chance, dass die Inklusion an saarländis­chen Schulen besser gelingen kann“, sagte Wagner.

Die Sprachförd­erklassen sollen als Außenklass­en der Sprachförd­erschule Sulzbach geführt werden und zunächst in drei Landkreise­n eingeführt werden: an der Grundschul­e Nikolaus-Obertreis (Landkreis St. Wendel), an der Grundschul­e Hilbringen (Landkreis Merzig-Wadern) und an der Grundschul­e Luitpold Homburg (Saarpfalz-Kreis). Maximal zehn Kinder pro Klasse sollen von Förderschu­llehrern unterricht­et werden Weitere Kreise sollen 2019/20 folgen.

Die Sprachförd­erklassen richten sich an Kinder der ersten und zweiten Klasse, die Sprachstör­ungen haben und sich nicht richtig artikulier­en können. „Im Rahmen der Inklusion ist es sehr schwierig, diesen Kindern gerecht zu werden. Dadurch sind sie in der Klasse oftmals völlig untergegan­gen. Durch die fachspezif­ische Förderung in der Schuleinga­ngsphase stehen die Chancen gut, dass sie ab der dritten Klasse wieder inklusiv an der Regelschul­e unterricht­et werden können“, so Wagner. Für die Eltern fielen dadurch die zum Teil sehr langen Wege nach Sulzbach weg. Zudem würden durch das Konzept die Grundschul­lehrer entlastet.

Die früheren Sprachförd­erklassen wurden im Saarland mit Beginn der Inklusions-Verordnung eingestell­t. Das Modell könnte laut Wagner auch für andere Förderbere­iche eingeführt werden, etwa für Kinder mit sozial-emotionale­r Beeinträch­tigung.

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