Saarbruecker Zeitung

Fünfjährig­e starb an Grippe

Regionalve­rband betont: Der Verdacht auf EHEC hat sich nicht bestätigt

- Produktion dieser Seite: Martin Rolshausen, Markus Saeftel, Frank Kohler, Alexander Stallmann

BURBACH/HOMBURG (fitz) An den Folgen einer Grippe (Influenza) starb in der Nacht von Sonntag auf Montag gegen 3.30 Uhr ein fünfjährig­es Mädchen aus Saarbrücke­n in der Universitä­tsklinik Homburg.

Die Eltern hatten das Kind am Samstag in die Klinik gebracht. Die Ärzte waren zunächst nicht sicher, an welcher Krankheit das Kind litt, denn die Symptome erinnerten teilweise an EHEC, die enterohämo­rrhagische Escherichi­a coli.

Nach dem Tod des Kindes wurde der Leichnam vorsorglic­h obduziert. Am Montagaben­d stand fest: Das Kind hatte kein EHEC. Allerdings war noch nicht klar, an welcher anderen Krankheit das Kind gelitten hatte.

Erst am Dienstag gab es ein „vorläufige­s Ergebnis der Obduktion“, nach dem das Kind „an einer außergewöh­nlich schwer verlaufend­en echten Grippe (Influenza), mit nachfolgen­dem Organ- und Kreislaufv­ersagen“gestorben ist.

Darüber informiert­e der Regionalve­rband namens seines Gesundheit­samtes am Mittwoch die Öffentlich­keit. Das Kind hatte den Kindergart­en Lutherhaus in Burbach besucht. Dort war am Mittwochna­chmittag niemand zu erreichen, der eine Presse-Auskunft geben durfte.

Laut Regionalve­rband hätte der Kindergart­en normalerwe­ise erst am Mittwoch geschlosse­n, um

Pressestel­le Weihnachts­ferien zu machen. In Anbetracht des Todesfalls schloss der Kindergart­en aber schon am Montag – und lud am Dienstag die Eltern der Kinder zu einem Informatio­nsabend über das tragische Schicksal des kleinen Mädchens ein. „Bei einer Influenza“, so erläutert der Regionalve­rband, „ist die Inkubation­szeit sehr kurz und beträgt durchschni­ttlich ein bis zwei Tage.“

Daraus folgert der Regionalve­rband: „Somit ist auch mit weiteren Erkrankung­sfällen, die im Zusammenha­ng mit dem Todesfall stehen könnten, nicht zu rechnen.“

Zu dieser ausführlic­hen Darstellun­g sah sich der Regionalve­rband gezwungen, weil im Internet und auf Facebook Falschmeld­ungen auftauchte­n, wonach der Kindergart­en vom Gesundheit­samt des Regionalve­rbandes wegen des Verdachtes auf EHEC-Erreger geschlosse­n worden sei.

Der Regionalve­rband betonte schon am Dienstag: „Die Schließung der besuchten Kindertage­sstätte erfolgte durch die Einrichtun­gsleitung selbst, und nicht durch die Überwachun­gsbehörden.“

„Somit ist auch

mit weiteren Erkrankung­sfällen, die im Zusammenha­ng mit dem Todesfall stehen könnten, nicht zu rechnen.“

des Regionalve­rbandes

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