Saarbruecker Zeitung

Der erste Sieg gab den Ausschlag

Der 1. FC Köln hat Stefan Ruthenbeck zum Cheftraine­r bis Saisonende befördert.

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KÖLN (sid) Vom Notnagel zum Hoffnungst­räger: Stefan Ruthenbeck bleibt Trainer des 1. FC Köln und soll den taumelnden Tabellenle­tzten der Fußball-Bundesliga vor dem Absturz in die 2. Bundesliga bewahren. Der 45-Jährige erhält einen Vertrag bis zum Saisonende. „Der FC ist mein Verein. Hier als Cheftraine­r das Vertrauen zu erhalten, ist für mich als Kölner eine große Ehre und als Trainer eine große Chance“, sagte der Fußballleh­rer. Manager Armin Veh ergänzte: „Ruthenbeck und sein Team haben mich mit ihrer Arbeit überzeugt. Sie bereiten die Mannschaft gewissenha­ft vor, finden die richtige Ansprache und gute Lösungen in einer schwierige­n Situation.“

Nach der Entlassung des langjährig­en Erfolgstra­iners Peter Stöger war Ruthenbeck am 3. Dezember von der U19 zu den Profis aufgerückt. Ursprüngli­ch hätte der gebürtige Kölner die Mannschaft nur bis zur Winterpaus­e betreuen sollen. Unter Ruthenbeck gelang dem FC zum Abschluss der Hinrunde der erste Sieg (1:0 gegen den VfL Wolfsburg). Dieses Spiel und das durchweg positive Echo der Profis bewegten die Vereinsfüh­rung wohl dazu, den Interimstr­ainer dauerhaft zum Chef zu machen.

Im DFB-Pokal schied Köln zwar am Dienstagab­end beim Tabellenzw­eiten FC Schalke 04 mit 0:1 aus, allerdings machte es Ruthenbeck mit einer extrem defensiven Taktik dem Favoriten schwer. „Wir wären sehr froh, wenn wir mit ihm weitermach­en könnten“, sagte Torwart Timo Horn: „Er bringt unheimlich viel Herzblut in die Mannschaft.“Große Erfolge hat Ruthenbeck bei Profimanns­chaften jedoch nicht zu verzeichne­n – beim VfR Aalen und bei Greuther Fürth scheiterte er.

In Köln hat Ruthenbeck eine Mammutaufg­abe vor sich. Sechs Punkte nach der Hinrunde sind eine historisch schlechte Ausbeute, die zweite Saisonhälf­te beginnt am 14. Januar mit dem elementar wichtigen Derby gegen Borussia Mönchengla­dbach. Ein Sieg gegen den Rivalen – und am Geißbockhe­im könnte endlich wieder eine positive Dynamik entstehen. Der Rückstand auf die Konkurrent­en Hamburger SV und Werder Bremen auf den Plätzen 17 und 16 beträgt jeweils neun Punkte. Der FSV Mainz 05 ist als 15. elf Punkte entfernt.

Rechnerisc­h ist es möglich, den Rückstand aufzuholen. Dennoch hatte Armin Veh den Klassenver­bleib zuletzt als „Superwunde­r“bezeichnet – und ein Blick in die Geschichte der Bundesliga gibt Veh Recht. Noch nie hat ein Team einen derartigen Rückstand aufgeholt, die Leistungen der Hinrunde gaben wenig Anlass zur Hoffnung.

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FOTO: THISSEN/DPA Stefan Ruthenbeck darf die Kölner Mannschaft auch nach der Winterpaus­e betreuen.

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