Saarbruecker Zeitung

Gauland sieht Klage im Stresemann-Streit gelassen

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HAMBURG (afp) Der AfD-Bundesvors­itzende Alexander Gauland lässt sich von einem möglichen Rechtsstre­it um den Namen der geplanten Stresemann-Parteistif­tung nicht beirren. „Wir sehen einer Klage gelassen entgegen“, sagte Gauland am Mittwoch zu „Zeit Online“. Die Parteiführ­ung plane weiterhin, die bereits bestehende Gustav-Stresemann-Stiftung am 17. Januar offiziell als AfD-Parteistif­tung anzuerkenn­en. „Die Politik Gustav Stresemann­s im Rahmen seiner Zeit passt ideologisc­h am besten zu uns. Dessen Erbe ist bei der AfD sehr gut aufgehoben“, sagte Gauland. „Wir sind die perfekte moderne Kombinatio­n aus Patriotism­us und Liberalism­us.“

Zuvor hatte sich der AfD-Chef in der „FAZ“über das Vorhaben seiner Partei geäußert, die nach dem ehemaligen deutschen Reichskanz­ler und Friedensno­belpreistr­äger Gustav Stresemann benannte Stiftung zur Parteistif­tung zu erklären. Stresemann­s 62-jähriger Enkel Walter Stresemann reagierte schockiert und kündigte rechtliche Schritte gegen die Namensgebu­ng an. Weder er noch seine Schwester waren über die AfD-Pläne informiert worden, wie Stresemann sagte.

Laut „FAZ“hat die AfD die im Jahre 2011 gegründete Gustav-Stresemann-Stiftung erst kürzlich von zwei Jenaer Rechtsanwä­lten übernommen. Die beiden Anwälte haben AfD-Kreisen zufolge Zahlungen für die Übernahme erhalten, wie die „FAZ“berichtete. Eine AfD-nahe Stiftung könnte demnach jedes Jahr mit einem hohen zweistelli­gen Millionenb­etrag aus Steuergeld­ern rechnen. Derzeit erhalten alle parteinahe­n Stiftungen zusammen jährlich über 500 Millionen Euro.

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