Hofgut Imsbach wird aus Winterschlaf erweckt
Im nächsten Mai soll Wiedereröffnung gefeiert werden. Die Naturlandstiftung Saar, der das Areal gehört, hat einen neuen Pächter für Hotel und Gastronomie gefunden.
gute Nachricht wurde während einer Pressekonferenz verkündet. Wie der Geschäftsführer der NLS, der das Hofgut-Areal seit 2006 gehört, berichtet, gab es 15 Bewerber um die Pacht des Hotels. Die Entscheidung sei leicht gefallen. Reinhold Jäger, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Naturland Ökoflächen-Management GmbH, die als Tochter der NLS die Gebäude auf dem Hof besitzt, spricht von einem einstimmigen Ergebnis. Seit 30 Jahren sei er quasi mit dem Hofgut verheiratet. Die Präsentation des künftigen Pächters sei professionell gewesen.
Und beinhaltet einige neue Ideen. Diese präsentierte Stefan König zusammen mit seiner Frau Anja und seiner Schwester Katharina Chiarello-König. „Natur erleben, genießen, glücklich sein“: Das sind die Schlagworte, um die sich das Konzept dreht. Diese Begriffe stammen von den Kindern. Das Hofgut wird ein Familienbetrieb sein und möchte auch naturverbundene Familien als Gäste ansprechen. Daher gibt es neben 20 Hotelzimmern auch sieben Ferienwohnungen. „Im hinteren Teil des Hotels wird eine komplette Etage umgebaut.“Auch im Bereich der Gastronomie gibt es eine Neuerung. Neben Restaurant und Biergarten möchte Familie König ein Bistro einrichten. Gleich hinter dem Torbogen, der ins Hofgut führt, ist links ein 40 bis 50 Quadratmeter großer Raum, der sich dafür eigne. Ganztags soll geöffnet sein. „So haben Wanderer die Möglichkeit einzukehren“, sagt Stefan König. Er setzt auf gut bürgerliche Küche mit regionalen und hochwertigen Produkten. Dabei möchte die Pächterfamilie auch darauf achten, dass alles bezahlbar bleibe. Ihr Wunsch ist es, Menschen aus der Region zu beschäftigen.
Stefan König „Das wird nicht leicht, gerade in der Gastronomie“, ist sich Stefan König der Aufgabe bewusst.
Dass es auf dem Hofgut Imsbach weitergeht in Sachen Hotel und Gastronomie, freut auch Tholeys Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU). In einer Resolution hatte sich der Gemeinderat stark gemacht für eine Zukunft des Hofguts und auch dessen Bedeutung für die Kommune betont. 20 Prozent der Übernachtungsgäste im Jahr deckte das Hofgut ab. Aber nicht nur das. Bürgermeister Schmidt erinnerte auch an die Gutskapelle. „Dort gibt es 90 Eheschließungen pro Jahr“, so der Verwaltungschef.
Das Thema Familienfeiern und Hochzeit ist in dem Konzept der neuen Pächter bedacht. „Das wird mein Part“, sagte Katharina Chiarello-König. „Wir werden ein komplettes Paket anbieten, inklusive Brautzimmer. Dann kann der große Tag schon am Morgen beginnen und die Braut kann sich in Ruhe auf die Trauung vorbereiten.“Auch eine Hochzeitssuite kann gebucht werden. Und dann gebe es noch eine Kutsche und die Familie habe einen Schimmel, warf Anja König ein. Überhaupt soll das Thema Pferde in Zukunft eine Rolle spielen. Es gibt auf dem Areal eine Reithalle, die genutzt werden soll. Neben Freizeitreiten denkt die Familie auch an Reittherapie. Darüber hinaus möchten die Pächter das Hofgut auch als Veranstaltungsstätte reaktivieren. Handgemachter Musik Raum geben, ist etwas, das sich Stefan König gut vorstellen kann. Aber auch Jahreszeitenmärkte sind eine Idee. Das müsse sich aber alles entwickeln.
Kommenden Mai soll Eröffnung gefeiert werden. Davor stehen noch einige Arbeiten an. Ein Schwerpunkt ist laut Veith die energetische Sanierung. „Wir sprechen hier von 3000 Quadratmetern Fläche in den Gebäuden“, rechnet er vor. Und die müssen geheizt werden. Die Naturlandstiftung investiert 250 000 Euro. Sie schultert die Kosten für den Umbau gemeinsam mit dem Pächter. Der nochmal etwa genauso viel in das Projekt steckt. Vereinfacht gesagt, kümmert sich die Stiftung um die Hülle, die künftigen Betreiber um das Interieur. Ein ländliches Wohlfühlambiente soll entstehen, wie Anja König verrät.
Für die NLS sei es wichtig gewesen, dass deren Philosophie sich wiederspiegele, sagte Veith. Dazu passt beispielsweise der Hofladen, der eingerichtet werden soll. Dort können Gäste jene Produkte kaufen, die auch in der Küche des Hofguts Verwendung finden. Immerhin betreibt eine Tochtergesellschaft der NLS auf dem Hofgut einen Bioland-Betrieb.
„Wir sind uns der Aufgabe bewusst. Ich glaube, dass wir das mit unserem Konzept schaffen.“
künftiger Pächter