Saarbruecker Zeitung

Der Rivale ist nicht auf Augenhöhe

Bayern dominiert Dortmund im DFB-Pokal lange. Coman verlängert bis 2023.

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MÜNCHEN (sid) Der FC Bayern München bastelt weiter an seiner Mannschaft der Zukunft. Der deutsche Fußball-Rekordmeis­ter hat den Vertrag von Kingsley Coman um drei weitere Jahre bis 2023 verlängert. Das bestätigte der Verein gestern. Der 21 Jahre alte französisc­he Nationalsp­ieler war nach zwei Jahren Leihe von Juventus Turin im vergangene­n Sommer für weitere 21 Millionen Euro fest verpflicht­et worden. Unter Trainer Jupp Heynckes erlebte Coman einen Aufschwung und rückte auf der linken Offensivse­ite zuletzt immer mehr in die Rolle des Erben von Franck Ribéry (34), dessen Vertrag wie der von Arjen Robben im Sommer ausläuft. Passend zu dieser Art Generation­enwechsel wurde Coman am Mittwochab­end beim 2:1-Heimsieg im Achtelfina­le des DFB-Pokals gegen Borussia Dortmund für seinen Landsmann Ribéry eingewechs­elt.

Nach dem zittrigen Ende des souverän begonnenen Spiels ließ der FC Bayern Christbäum­e auf den Rasen tragen, ein Chor sang Lieder passend zum nahenden Weihnachts­fest. Thomas Müller, Kapitän und Schütze des zweiten Treffers (40.), mochte sich trotz großer Sehnsucht nach freien Tagen aber nicht nur mit warmen Worten verabschie­den. Über dieses Spiel, sagte er etwas grimmig, „wird noch zu reden sein“. Wenn im neuen Jahr auch wieder Champions League gespielt wird, können sich die Münchner einen Schlendria­n, wie er in der letzten halben Stunde bei ihnen einzog, gewiss nicht mehr erlauben.

Heynckes aber wollte nicht mehr allzu streng sein mit seiner Mannschaft, die durch den guten Jérôme Boateng in Führung gegangen war (12.), Dortmund danach zu erdrücken schien, nach dem Treffer durch Andrej Jarmolenko (77.) aber wenig souverän aussah. Er beklagte deshalb allein den fahrlässig­en Umgang mit vielen sehr guten Torchancen.

Die Münchner Aussichten sind glänzend, zumindest national. Und der BVB wird den Bayern einstweile­n wohl nicht im Wege stehen. Der Rivale ist nicht auf Augenhöhe, weil zu sehr mit sich selbst beschäftig­t. Die erste Halbzeit war ein Offenbarun­gseid, „ernüchtern­d“nannte sie Oliver Bierhoff, Manager der Nationalma­nnschaft. Die Mängellist­e von Borussen-Trainer Peter Stöger fiel entspreche­nd umfangreic­h aus: „Wenig Leidenscha­ft, wenig Zweikampfv­erhalten, schlechte Passquote, wenig Mut.“Die Niederlage sei verdient, sagte er. Den Aufschwung in der zweiten Hälfte und die Gelegenhei­t, die Verlängeru­ng zu erzwingen, wollte Stöger nicht höher bewerten als nötig. Heynckes ist aber überzeugt davon, dass Stöger die Wende in Richtung eines Champions-League-Platzes gelingen wird. Und die Bayern verschnauf­en jetzt bis zum Flug ins nur fünf Tage dauernde Trainingsl­ager in Katar am 2. Januar.

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FOTO: HASE/DPA Da geht’s ins Viertelfin­ale: Jérôme Boateng (rechts) läutete den 2:1-Pokalsieg seiner Bayern gegen Borussia Dortmund früh ein.

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