Saarbruecker Zeitung

Gomez zieht es zurück in die Heimat

Der Fußball-Nationalsp­ieler wechselt überrasche­nd mit sofortiger Wirkung vom VfL Wolfsburg zum VfB Stuttgart.

- VON THOMAS HÄBERLEIN

STUTTGART (sid) Er zog einst aus nach München, spielte in Florenz, in Istanbul und zuletzt in Wolfsburg. Doch nun kehrt Mario Gomez zurück in seine Heimat. Und Heimat heißt in diesem Fall: der VfB Stuttgart. Im Alter von 32 Jahren wird der Nationalsp­ieler also

Mario Gomez

wieder dort spielen, wo alles angefangen hat für ihn. Und von wo aus er zur WM nach Russland will. Seinem alten und neuen Verein ist die Wiedervere­inigung etwa 3,5 Millionen Euro Ablöse wert – und Josip Brekalo, der sofort zurück zum VfL Wolfsburg wechselt.

„Ich bin sehr glücklich, wieder zu Hause zu sein. Gerade in den letzten Tagen und in der heißen Phase habe ich immer mehr gespürt, wie sehr ich das will, wie sehr ich zurück nach Stuttgart möchte“, sagte Gomez, der einen Vertrag bis 2020 unterschri­eb. In seinen bisherigen 281 Bundesliga-Spielen hat er 151 Tore erzielt, unter anderem schoss er den VfB 2007 sensatione­ll zur deutschen Meistersch­aft. Zwei Jahre später wechselte er zum FC Bayern. Für 30 Millionen Euro.

Gomez hat allem Anschein nach darauf gedrängt, Wolfsburg zu verlassen. Im Sommer hätte er dank einer Klausel ohnehin aus seinem bis 2019 laufenden Vertrag aussteigen können – wenn der VfL nicht internatio­nal spielt. „Aufgrund seiner Verdienste sind wir seinem Wunsch nachgekomm­en, bereits im Winter wieder in seine Heimat wechseln zu dürfen“, sagte der Wolfsburge­r Sportdirek­tor Olaf Rebbe.

In Stuttgart scheinen sie selbst überrascht, dass sie den verlorenen Sohn, der 2001 vom SSV Ulm das erste Mal zum VfB gekommen war, wieder zurückbeko­mmen. „Manchmal gibt es Konstellat­ionen im Fußball, die man vorher nicht für möglich gehalten hat“, sagte Sportvorst­and Michael Reschke.

Die Ablöse, die Reschke für den zwei Tage zuvor abgewickel­ten Transfer von Stürmer Simon Terodde zum 1. FC Köln erhalten hatte, fließen nun gleich nach Wolfsburg weiter. Dort gab es am Freitag nur lobende Worte für Gomez. „Natürlich lässt man einen solchen Weltklasse­stürmer wie Mario nur ungerne gehen. Aber ich respektier­e seinen Wunsch“, sagte Trainer Martin Schmidt. Abgesehen von der Ausstiegsk­lausel: Beim VfL Wolfsburg glauben sie offensicht­lich, Gomez ersetzen zu können. Zumindest, was das Toreschieß­en angeht, könnte der 22-jährige Belgier Divock Origi die Lücke schließen. Gomez war allerdings beim VfL auch Kapitän und Identifika­tionsfigur.

Beim VfB setzen sie darauf, dass Gomez sie ebenso treffsiche­r vor dem Abstieg bewahrt wie in der vergangene­n Saison Wolfsburg (16 Tore). Das Wichtigste bei diesem spektakulä­ren Transfer aber sei, sagte Reschke, „dass wir mit Mario nicht nur einen Klassetyp verpflicht­en konnten, sondern dass wir einen Torjäger der Extraklass­e bekommen. Dies ist das alles Entscheide­nde!“

„Ich habe immer mehr gespürt, wie sehr ich das will, wie sehr ich zurück nach Stuttgart möchte.“

Fußball-Nationalsp­ieler

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FOTO: STEFFEN/DPA Fußball-Nationalsp­ieler Mario Gomez verlässt den VfL Wolfsburg und wechselt zur Rückrunde zurück zum VfB Stuttgart.

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