Gelungene Mischung aus Golf und Touran
Für Käufer, die Wert auf Variabilität und Raumangebot legen, bietet VW eine geräumige Variante des Golf an, den Sportsvan. Er kommt jetzt mit aufgefrischtem Design, neuen Motoren und erweiterter Ausstattung.
WOLFSBURG Der Einstiegspreis des überarbeiteten VW Sportsvan liegt unverändert bei 20 450 Euro. Der Kunde erhält dafür die schon recht gute Basisausstattung Trendline und den 1,0-Liter-Turbobenzinmotor mit 85 PS/63 kW.
Die Zahl der äußeren Änderungen beim Sportsvan ist recht überschaubar. An der Front erkennt man überarbeitete Stoßfänger und neue Halogen-Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht. In der höchsten Ausstattungslinie Highline gibt es serienmäßig LED-Scheinwerfer. Am Heck werden in allen drei Ausstattungsstufen erstmals LEDLeuchten eingebaut. Optisch kann der Kunde den Sportsvan durch fünf neue Leichtmetallfelgen von 16 bis 18 Zoll und die Lackfarbe Cranberry Red aufwerten.
Die Vorzüge der geräumigen und familienfreundlichen Golf-Variante bleiben erhalten. Vorn fühlen sich Fahrer und Beifahrer ähnlich großzügig untergebracht wie im kompakten Van Touran. Im 1,61 Meter hohen Sportsvan sitzen sie ein paar Zentimeter höher als im normalen Golf, haben aber trotzdem mehr Luft über sich bis zum Dachhimmel. VW hat nicht nur die bequemen Sitze angehoben, sondern auch die Schalttafel. Dadurch sind die Instrumente und der Touchscreen ebenso gut bedienbar wie einsehbar.
Ein besonderer Clou ist die in der Länge um 18 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank im Sportsvan. Das 4,35-Meter-Auto profitiert dabei von einem gegenüber dem klassischen Golf um fünf Zentimeter verlängerten Radstand. Zur vorzüglichen Variabilität tragen die in der Neigung einstellbaren oder auch komplett umklappbaren Rücksitzlehnen (60:40) bei.
Hinter der Mittelarmlehne verbirgt sich eine Durchladeöffnung. Ins Gepäckabteil passen stolze 590 bis 1520 Liter, fast so viel wie in den etwas längeren Golf Variant. Der Ladeboden ist zudem verstellbar.
Drei der sechs geplanten Motoren bietet VW im Sportsvan erstmals an. Dazu gehört der 1,0-LiterDreizylinder-Turbobenziner mit 85 PS/63 kW. Der über Fünfganggetriebe zu schaltende TSI verbraucht nach der Norm sechs Liter Super. Fast schon sportlich gibt sich der 1.0 TSI in der nächsten Leistungsstufe mit 110 PS/81 kW. Er hängt gut am Gas, läuft in niedrigen Touren leise und vibrationsarm und wird akustisch nur präsent, wenn man ihn hochdreht.
Wie bei VW üblich ist das Fahrwerk des Fronttrieblers gekonnt abgestimmt, da kommt schon bei dem stärkeren 1,0-Liter-Motor jede Menge Fahrspaß auf. Nach der Norm begnügt er sich mit 5,1 Litern Super auf 100 Kilometer, unabhängig davon, ob er mit Sechsgangschaltung oder Siebengang-DSG VW Golf Sportsvan 1.0 TSI Ausführung: hoher Kompaktwagen Preis: 24 550 Euro
Länge: 4,35 Meter
Breite: 1,81 Meter
Höhe: 1,61 Meter
Radstand: 2,67 Meter
Leergewicht: 1400 Kilogramm Zuladung: 450 Kilogramm Anhängelast: 1300 Kilogramm Gepäckraum: 590 – 1520 Liter Motor: Dreizylinder-Turbobenziner Hubraum: 999 ccm
Leistung: 110 PS/81 kW Drehmoment: 200 Nm (2000/min) Schadstoffklasse: Euro 6
Spitze: 192 km/h
0 auf 100 km/h: 10,7 Sekunden Normverbrauch: 5,0 Liter Super CO2-Ausstoß: 113 g/km
unterwegs ist. Die Praxiswerte liegen gewiss höher, vor allem, wenn der 110-PS-Turbo oft gefordert wird. Sein Preis in der mittleren Ausstattungsstufe Comfortline liegt bei 24 550 Euro.
VW führt im überarbeiteten Sportsvan zwei neue VierzylinderTurbobenziner mit treibstoffsparender Zylinderabschaltung ein. Der 1.5 TSI leistet je nach Version 130 PS/96 kW oder 150 PS/110 kW. Den stärkeren der beiden Motoren liefert der Hersteller ausschließlich mit Siebengang-DSG aus. Für die 130-PS-Version ist es auf Wunsch erhältlich.
Beide Vierzylinder hinterließen bei ersten Testfahrten einen rundum guten Eindruck, kosten aber mit 130 PS und Sechsgang als Comfortline mindestens 26 225 Euro. Der von uns gefahrene, bis hin zum Fahrerassistenz-Paket für 2540 Euro sehr umfangreich ausgestattete Testwagen war noch fast 10 000 Euro teurer. Zwei Diesel mit 1,6 Liter und 115 PS/85 kW sowie 2,0-Liter und 150 PS/110 kW folgen im Frühjahr. VW wird sie zum Einführungstermin mit Stickoxid-Katalysator (SCR-Kat) ausrüsten, wie auch schon seit Sommer den Polo.
Für mehr Sicherheit und Komfort hat VW verschiedene Assistenzsysteme aktualisiert. Serienmäßig ab Comfortline wird der Front-Assist inklusive City-Notbremssystem mit Fußgängererkennung geliefert, zudem das Insassenschutzsystem, das unmittelbar vor einem Aufprall aktiviert wird. Gegen Aufpreis kann man den Stauassistenten bestellen, der bis 60 km/h teilautomatisiert fahren kann, sowie den Park-Assistenten und den Trailer-Assistenten, der das Rückwärtsfahren im Anhängerbetrieb erleichtert.
Immer serienmäßig ist der Sportsvan nun mit Radio und 6,5Zoll-Touchscreen ausgestattet. Die optionalen Infotainment-Systeme präsentieren sich in Tablet-Optik und haben Acht-Zoll-Touchscreens. Beim via Sprach- und Gestensteuerung bedienbaren Discover Pro sind es sogar 9,2 Zoll. Auch hier rüstet VW also auf. Materialien und Verarbeitung im Innenraum wurden weiter verbessert.
Jährlich liefert VW rund eine Million Golf-Modelle aus, vom Fünftürer über den Variant bis zum Sportsvan. Letzterer macht rund 20 Prozent am Modellmix aus. Seit dem Verkaufsstart wurden 150 000 Einheiten zugelassen. Alle drei Varianten basieren auf dem gleichen Quer-Baukasten des VW-Konzerns.