Mit Papa, Pinguin oder Partner auf dem Eis
Spaß auf dem Eis: Auf 700 Quadratmetern drehen kleine und große Schlittschuhfreunde auf dem Weih- nachtsmarkt ihre Runden.
Völlig erschöpft und den Tränen nah, aber dann doch wieder überaus glücklich, so fühlte sich die sechs Jahre alte Emma aus Neipel. Gerade hatte sie mit ihrer Mama Rebecca Risch eine halbe Stunde lang ihre Runden auf dem Eis gedreht. „Jetzt geht es nicht mehr, die Füße tun einfach zu weh“, erzählt Mama Rebecca. Zudem hatte sie kein gutes Gefühl, da sie die Einkäufe in der Garderobe verstaut hatte. „Das ist mir nicht sicher genug. Beim nächsten Mal nehme ich einen Rucksack mit, den kann ich anlassen“, erklärt sie. Denn noch braucht Emma die volle Aufmerksamkeit, so sicher steht sie nicht auf den Kufen. „Sehr hilfreich sind da die Pinguine, an denen sie sich festhalten kann“, erklärt Risch. Und auch einen Trick, wie man zu einer der überaus begehrten Hilfen kommt, hat sie noch parat: „Man muss einfach bei den anderen Kindern Überredungskünste anwenden, ihnen erklären, dass sie es auch schon ohne schaffen.“
Ohne Pinguin oder Eisbär unterwegs war die sechs Jahre alte Felia aus Wallerfangen. Während sie ihre Runden auf dem Eis schon allein drehte und die Mama alles im Foto festhielt, kümmerte sich Papa Frank Schmitt um die jüngere Schwester Mila. Auch die Vierjährige hatte einen Pinguin ergattert und freute sich, nach der Premiere im vergangenen Jahr auch diesmal wieder auf der Eislaufbahn mit dabei zu sein. „Wir kommen öfter her, es ist ein tolles Angebot“, meint Schmitt.
Das findet auch Arnold Heintzer an. Er war mit den eigenen Kindern, zugleich aber auch mit Jugendlichen aus einer Wallerfanger Einrichtung auf die Saarlouiser Eisfläche gekommen. „Früher sind wir oft nach Dillingen in die Eishalle gefahren. Die ist ja leider dicht. Dann ist das hier eine gute Alternative. Vor allem auch, weil hier viele Kinder sind und es ihnen nicht langweilig wird“, sagt er.
Zu viele Kinder am Samstagnachmittag waren es für die 18 Jahre alte Jenny, ebenfalls aus Wallerfangen. „Ich habe aus Versehen ein Kind umgefahren, weil ich nicht mehr bremsen konnte, als ein anderes in mich reingefahren ist“, erzählt sie. Zusammen mit Niklas aus Lisdorf, 22 Jahre alt, wollte sie lieber bis in die Abendstunden warten und dann ohne Gedränge und in Ruhe noch ein paar Runden drehen. Beide haben eigene Schuhe, sie waren ebenfalls Dauergäste in der Eissporthalle in Dillingen. Doch auch wer keine eigenen Schlittschuhe besitzt oder spontan einen Abstecher auf den Saarlouiser Weihnachtsmarkt macht, braucht nicht auf das Eislaufvergnügen zu verzichten. Stolze 450 Paar Schlittschuhe, angefangen von der kleinsten Kindergröße bis Größe 47, warten auf die Kundschaft. Der Weihnachtsmarkt feiert seinen zehnten Geburtstag und auch die Eislaufbahn, erklärt Betreiber Frank Spangenberger. Von anfänglich 200 Quadratmetern ist sie auf 700 Quadratmeter gewachsen. „Wir würden gerne noch vergrößern, doch der Platz gibt einfach nicht mehr her“, so Spangenberger. Auch die Frage, ob die Eislauffläche auch nach Weihnachten noch in Saarlouis bleiben soll, erzählt er, werde in der Familie kontrovers diskutiert. Keine Diskussion habe es allerdings um die beiden Neuerungen beim Weihnachtsmarkt gegeben: den zwölf Meter hohen leuchtenden Baum und die Weihnachtspyramide, die sich gemächlich über dem Grillstand dreht. Carolin Merkel