Ein einzigartiges Fest in der Adventszeit
Der Höhepunkt der Kirkeler Burgweynacht war das Krippenspiel mit der lebendigen Krippe
Aufführungen inzwischen sehr kurz.
„Was wir aber eigentlich ganz gerne wieder im lebendigen Krippenspiel zeigen würden, das wäre ein Esel. Der bisherige ist inzwischen zu alt und musste ,aussteigen‘. Als wir den Esel noch dabei hatten, da war das Krippenspiel schon noch ein bisschen schöner.“Zu denen, die Jahr ums Jahr die Gäste mit dem Krippenspiel an den Ursprung der Weihnacht erinnern, zählt auch Ilona Langs Tochter Sina, sie spielt seit vier Jahren die Maria. Für ihre Rolle nimmt sie, aktuell Studentin in Koblenz, einen weiten Anfahrtsweg in Kauf. Dass man inzwischen die von ihrer Mutter angesprochene Routine im Ensemble habe, sei da von großem Vorteil für sie, sei der Probenaufwand für sie schlicht nicht so hoch. Kuriose Anekdote in Sina Langs Geschichte als Darstellerin der Maria: „Mein Vater ist schon mal im Dorf darauf angesprochen worden, dass er ja nun auch schon Opa werde – weil man mich auf der Burgweynacht als Schwangere gesehen hat und dachte, das sei echt.“
Doch nicht nur das lebendige Krippenspiel gehört unverrückbar zur Burgweynacht, auch der Nikolaus hat seinen Auftritt. Und auch da hebt sich die Vorweihnacht auf der Kirkeler Burg von anderen Veranstaltungen deutlich ab, Rudolf Schuff trägt in seiner Rolle ein Gewand, das dem historischen Nikolaus von Myra auch optisch gerecht wird, samt Mitra. Als er so am Samstag über das Burggelände wandelt, wird dieser Aufwand von den Gästen belohnend kommentiert: „Schau mal, der sieht aus wie der echte Nikolaus und nicht wie ein billiger Weihnachtsmann“, sagt da eine Mutter zu ihrer kleinen Tochter. Genau diese unaufgeregte Verliebtheit in Details macht die ganze Burgweynacht so einzigartig. Elektrisches Licht gibt es kaum, stattdessen tauchen kleine Fackeln viele der Bereiche der Burganlage in sanftes Licht. Feuerschein aus der Schmiede von Tom Bronder und die teils aufwendige Beleuchtung der zahlreichen Standbetreiber tun ihr Übriges dazu und verwandeln Burg und Handwerkerdorf für zwei Tage in eine wunderbare Welt des Friedens. Thorsten Wolf