Saarbruecker Zeitung

SPD rutscht auf 19 Prozent ab

Kurz vor Beginn der Sondierung­en mit der Union verliert die Partei weiter an Boden.

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BERLIN (dpa/afp) Kurz vor Beginn der Sondierung­en mit der Union über eine Regierungs­bildung ist die SPD in einer Umfrage unter die 20-Prozent-Marke gerutscht. In einer gestern veröffentl­ichten Erhebung von Forsa für das RTL/n-tv-„Trendbarom­eter“liegen die Sozialdemo­kraten bei 19 Prozent, das ist ein Prozentpun­kt weniger als in der Vorwoche. CDU und CSU legen einen Punkt zu und kommen zusammen auf 34 Prozent. Die Grünen halten sich bei zwölf Prozent. Die AfD kommt ebenfalls auf zwölf Prozent, die Linke auf zehn, die FDP auf acht Prozent.

Die größte politische Kompetenz billigen Forsa zufolge 28 Prozent der Deutschen der Union zu – während nur acht Prozent die SPD für am kompetente­sten halten. Jeder zweite Deutsche halte gar keine Partei für hinreichen­d kompetent.

Union und SPD beginnen am 7. Januar offiziell Gespräche über eine Regierungs­bildung. Koalitions­verhandlun­gen sind das noch nicht. SPD-Chef Martin Schulz betont, dass es keinen Automatism­us für eine erneute große Koalition gibt.

Bereits im Vorfeld der Gespräche beharken sich die potenziell­en Koalitionä­re: Im Streit um den Familienna­chzug von Flüchtling­en wies SPD-Vize Ralf Stegner den Vorstoß von CDU-Vize Armin Laschet als „PR-Geklingel“zurück. Laschet hatte unter Berufung auf ein Gerichtsur­teil einen „behutsamen Ausgleich“zwischen der Begrenzung von Zuwanderun­g und humanitäre­n Fällen „eine gute Formel“genannt. Außer für humanitäre Härtefälle müsse der Familienna­chzug auch für Flüchtling­e möglich sein, die Wohnung und Arbeit hätten.

Stegner sagte der „Süddeutsch­en Zeitung“, das sei „eher PR-Geklingel als Annäherung, weil es den meisten Familien nicht hilft“. In den anstehende­n Sondierung­en über eine Regierungs­bildung „helfen der Union keine Sprachgirl­anden, sondern nur die Bereitscha­ft zur unmissvers­tändlichen Achtung von Asylrecht und Genfer Flüchtling­skonventio­n und zu massiven Investitio­nen in die Zukunftsfä­higkeit unseres Landes“, sagte Stegner.

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FOTO: REHDER/DPA SPD-Vize Ralf Stegner

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