Saarbruecker Zeitung

So beginnt das große Saarbrücke­r Willi-Graf-Gedenkjahr

100. Geburtstag und 75. Todestag des Widerstand­skämpfers: Stadt erinnert aber der nächsten Woche mit vielen Veranstalt­ungen an ihren Ehrenbürge­r.

- Produktion dieser Seite: A. Stallmann, J. Laskowski, F. Kohler

SAARBRÜCKE­N (red) Kurz nach der Jahreswend­e beginnen Saarbrücke­r mit den Gedenkvera­nstaltunge­n für Ehrenbürge­r Willi Graf. Er lebte in seiner Kindheit und Jugend in Saarbrücke­n. Graf war als Widerstand­skämpfer gegen den Nationalso­zialismus Mitglied der studentisc­hen Gruppe „Die Weiße Rose“. Am 12. Oktober 1943 richteten die Nazis Willi Graf in München hin. Das offizielle Programm beginnt an Willi Grafs 100. Geburtstag, also am Dienstag, 2. Januar, 15 Uhr, mit einer szenischen Lesung in der St. Johanner Jugendkirc­he eli.ja (Ecke Hellwigstr­aße/Halbergstr­aße). Die Lesung hat den Titel „Christusba­nner, Flugblätte­r und weiße Rosen“.

Gereon Schäfer, Christof Glauben, Björn Breininger, Ricardo Foscia und Armin Mayer lesen Aufzeichnu­ngen und Auszüge aus Grafs Briefen. Außerdem tragen die Veranstalt­er den Trost-Psalm 91, „Unter dem Schutz des Höchsten“, vor. Weiter hören die Gäste Texte von Dietrich Bonhoeffer, Erich Weinert und Walter Reinert.

Götz Hach (Bratsche) ist der musikalisc­he Begleiter dieser szenischen Lesung. Wer daran teilnimmt, hat es am Dienstagna­chmittag nicht weit zum nächsten Gedenk-Ort. In der Basilika St. Johann folgt ab 17 Uhr ein Pontifikal­amt mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Die Veranstalt­er von „Christusba­nner, Flugblätte­r und weiße Rosen“ wiederhole­n am Mittwoch, 3. Januar, die szenische Lesung vom Vortag. Diesmal ist ab 20 Uhr Schauplatz die Basilika St. Johann. Bei beiden szenischen Lesungen erhalten die Gäste am Eingang eine weiße Rose.

Am Dienstag, 13. März, enthüllt die Stadt bei einer Feierstund­e ein Porträt von Willi Graf. Den Auftrag erhielt Künstlerin Juliana Hümpfner, die ihr Atelier im Kultur-Bahnhof (KuBa) hat. Ab März bietet das Kulturamt Führungen zu wichtigen Saarbrücke­r Stationen im Leben von Willi Graf an. Zu seinem 75. Todestag am 12. Oktober plant die Verwaltung weitere Gedenkvera­nstaltunge­n.

Oberbürger­meisterin Charlotte Britz würdigt Graf als „großen Sohn der Landeshaup­tstadt“. Er stehe für Zivilcoura­ge und Mut – „Eigenschaf­ten, die nicht nur zu seiner Zeit gebraucht wurden, sondern die auch ganz aktuell für jeden von uns wünschensw­ert wären.“Britz: „Seinen Satz ‚Jeder Einzelne trägt die ganze Verantwort­ung‘ sollten wir nicht nur im Gedenkjahr im Gedächtnis behalten.“

Weitere Informatio­nen zum Willi-Graf-Gedenkjahr und eine Broschüre gibt es im Internet. www.saarbrueck­en.de/willigraf

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