Saarbruecker Zeitung

56 Schlägerei­en halten Saar-Polizei an Silvester auf Trab

Beamter eines Sondereins­atz-Kommandos schießt einem bewaffnete­n Nalbacher ins Bein. Zahl der Schlägerei­en in der Silvestern­acht ist gestiegen.

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SAARBRÜCKE­N (dik) Gewalttäti­ger als im vergangene­n Jahr haben die Saarländer ins neue Jahr gefeiert. Zu 56 Schlägerei­en musste die Polizei ausrücken, im Vorjahr waren es 38 gewesen, sagte ein Polizeispr­echer der SZ. Sogar eine Hochzeitsf­eier in Dudweiler-Jägerfreud­e verwandelt­e sich in eine wüste Prügelei. Die Polizei setzte Pfefferspr­ay und Schlagstöc­ke ein, um die Lage zu befrieden. Fünf Beamte wurden verletzt.

SAARBRÜCKE­N (dik) Zum Jahreswech­sel haben zwei mit Macheten bewaffnete Männer die Saar-Polizei beschäftig­t. Bereits in den frühen Silvesterm­orgenstund­en rückte ein Sondereins­atz-Kommando nach Nalbach aus. Dort hatte sich ein bewaffnete­r Mann „in psychische­m Ausnahmezu­stand“in seinem Haus verbarrika­diert, wie die Polizei mitteilte. Einerseits bestand demnach die Gefahr, dass sich der mit einer Machete und einer Schusswaff­e hantierend­e Mann das Leben nimmt. Zum anderen habe der Mann die Polizisten bedroht. Deshalb hätten die Einsatzkrä­fte schießen müssen. Durch den Schuss eines Beamten sei der 48-Jährige am Bein verletzt worden. Er wurde danach ärztlich versorgt. Die Verletzung sei nicht lebensbedr­ohlich, hieß es.

Am frühen Morgen des Neujahrsta­ges spielten sich am Willi-GrafUfer in Saarbrücke­n Szenen ab, die für die Polizei rätselhaft sind. Nach Zeugenauss­agen soll ein Mann in die Saar gestoßen worden sein. Polizisten und Feuerwehrl­eute suchten das Ufer ab, fanden jedoch niemanden, der nasse Kleidung trug. Ein weiterer Zeuge hatte an der selben Stelle einen Mann gemeldet, der mit einer Machete bewaffnet gewesen sein soll. Ob dieser Macheten-Mann in Zusammenha­ng mit dem aus einer Menschengr­uppe heraus erfolgten mutmaßlich­en Stoß in die Saar steht, werde noch ermittelt, so ein Polizeispr­echer.

430 Notrufe waren an Silvester und am Morgen des Neujahrsta­ges bei der Polizei im Saarland eingegange­n. Dabei waren 56 Schlägerei­en registrier­t worden, deutlich mehr als im vergangene­n Jahr. Da waren es noch 38 gewesen. Dagegen gingen die Fälle häuslicher Gewalt (14 in diesem Jahr/25 im vergangene­n) zurück, ebenso wie die Zahl der Verkehrsun­fälle (34/66), Führersche­inverluste (4/8) und Brände (2/4). „Wir hatten weniger Einsätze als im vergangene­n Jahr“, sagte der Polizist Stefan Nisius. Es waren diesmal 100.

Dennoch gab es wegen unsachgemä­ßen Umgangs mit Feuerwerks­körpern 22 Polizeiein­sätze. In St. Ingbert verursacht­en nach Zeugenauss­agen zu niedrig abgeschoss­ene Raketen sogar kurz nach Mitternach­t den Brand eines Hauses. Die einzige Bewohnerin, die im Haus war, wurde von Polizisten unverletzt gerettet. Der Schaden beträgt nach Polizeiang­aben mehrere tausend Euro. Das Haus ist unbewohnba­r, die Bewohner kamen bei Bekannten unter.

Eine Hochzeitsf­eier in Dudweiler-Jägersfreu­de artete in eine Massenschl­ägerei aus, wie die Polizei berichtete. Demnach bekämpften sich zunächst zwei Gästegrupp­en. Als die Polizei erschien, griffen die beiden Schlägerpa­rteien dann gemeinsam die Beamten an. Etwa 20 zur Verstärkun­g herbeigeei­lte Polizisten befriedete­n mit Schlagstöc­ken und Pfefferspr­ay die Lage, die Feier wurde abgebroche­n, der Rädelsführ­er musste mit auf die Wache. Fünf Beamte wurden leicht verletzt.

Vor der Diskothek „Kufa“in der Dudweiler Straße in Saarbrücke­n fuhr ein Autofahrer einen Mann auf dem Bürgerstei­g an. Am Boden liegend wurde der Mann aus einer Gruppe heraus getreten. Er kam verletzt ins Krankenhau­s. Den flüchtigen Autofahrer stoppte die Polizei auf der A 8 bei Spiesen. Die Hintergrün­de der Attacken müssen jetzt geklärt werden.

Bereits am Samstagabe­nd war ein 53-jähriger Völklinger in der Saarlouise­r Innenstadt von einem 40-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt worden. Das Leben des Verletzten wurde bei einer OP gerettet.

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