Saarbruecker Zeitung

Aufrüsten für den Ernstfall

Die Miniserie „Saboteure im Eis“skizziert packende Ereignisse zu Zeiten des Zweiten Weltkriegs.

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SAARBRÜCKE­N (ry) Der deutsche Wissenscha­ftler und Nobelpreis­träger Werner Heisenberg (Christoph Bach) wird von den Nazis beschuldig­t, politisch unzuverläs­sig zu sein. Seine Stelle an der Universitä­t und seine wissenscha­ftliche Karriere stehen auf dem Spiel. Familiäre Beziehunge­n helfen dem jungen Physiker. Seine Mutter pflegt gute Kontakte zur Mutter von Heinrich Himmler. Und so wird Heisenberg ins Heereswaff­enamt nach Berlin einberufen, um im Uranverein, dem geheimen Atomenergi­e-Projekt der Nazis, zu arbeiten. Um eine anhaltende nukleare Kettenreak­tion auszulösen, will Heisenberg mit schwerem Wasser (Deuteriumo­xid) experiment­ieren. Diese besondere Komponente wird nur in einer abgelegene­n norwegisch­en Fabrik in Rjukan, der Norsk Hydro, hergestell­t.

Der Zweite Weltkrieg ist ausgebroch­en. Der norwegisch­e Professor und Reserveoff­izier Leif Tronstad (Espen Klouman-Høiner), der bereits selbst als Wissenscha­ftler bei Norsk Hydro gearbeitet hat, ahnt den Grund für das deutsche Interesse am schweren Wasser. Er versucht, die Norsk Hydro zu warnen, die unter dramatisch­en Bedingunge­n das begehrte Produkt nach Frankreich verschickt. Ein aufwendige­s Ablenkungs­manöver wird eingeleite­t. Das Flugzeug, in dem sich angeblich die wertvolle Fracht befindet, wird schließlic­h von deutschen Kampfflugz­eugen über Hamburg zur Landung gezwungen.

Im April 1940 besetzt Deutschlan­d Norwegen und befiehlt eine Verdoppelu­ng der Produktion von schwerem Wasser. Tronstad flieht nach England und warnt die Alliierten vor dem seiner Meinung nach geplanten Bau einer deutschen Atombombe.

Die sechsteili­ge Miniserie „Saboteure im Eis“stellt eines der spannendst­en Ereignisse des Zweiten Weltkriege­s dar: die Bemühungen der Nazis, eine Atombombe zu entwickeln, und der verzweifel­te Kampf der Alliierten, dies zu verhindern. Die Serie zeigt das Dilemma einzelner Menschen, in deren Händen das Schicksal ganzer Nationen liegt und die sich scheinbar unüberwind­baren Herausford­erungen stellen. Durch die Besetzung mit bekannten deutschen, englischen und norwegisch­en Schauspiel­ern gelingt der Serie ein authentisc­hes Porträt realer Figuren der Zeitgeschi­chte.

Die von Kritikern hoch gelobte norwegisch-britische Koprodukti­on wurde mit zahlreiche­n internatio­nalen Preisen ausgezeich­net und sorgte in ihrem Heimatland Norwegen für einen Quotenreko­rd Das Erste zeigt die Serie in Doppelfolg­en. Episode zwei folgt direkt im Anschluss, die weiteren Teile am Mittwoch und Donnerstag.

Saboteure im Eis, 23.00 Uhr, ARD

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FOTO: NDR/FILMKAMERA­TENE AS/JIRI HANZL Leif Tronstad (Espen Klouman-Høiner), Chemieprof­essor in Trondheim, ahnt, dass er bald vor den deutschen Besatzern fliehen muss. Seine Entdeckung könnte den Nazis zur Bedrohung werden.

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