Saarbruecker Zeitung

Kommunen erhalten kein weiteres Geld

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MAINZ (dpa) Die rheinland-pfälzische Ministerpr­äsidentin Malu Dreyer (SPD) lehnt weitere Finanzmitt­el für die hoch verschulde­ten Kreise, Städte und Gemeinden über die bisherigen Zusagen hinaus ab. „Wir haben die Mittel in den vergangene­n Jahren kontinuier­lich für alle Kommunen gesteigert“, sagte Dreyer. Die Finanzausg­leichsmass­e sei in den fast fünf Jahren ihrer Amtszeit von zwei auf etwa 2,9 Milliarden Euro gestiegen. „Mich befremdet, dass die Standardre­aktion der Kommunen ist: Es reicht nicht, wir brauchen mehr.“Sie bleibe aber im Gespräch mit den Kommunen.

Die Ampel-Regierung hatte angekündig­t, Kommunen mit besonders hohen Sozialausg­aben mit zusätzlich 60 Millionen Euro im Jahr zu unterstütz­en. Die Kommunen halten mehr für nötig. Der kommunale Finanzausg­leich ist einer der politische­n Schwerpunk­te 2018. Dreyer nannte zudem die Novelle des Kita-Gesetzes, das Bundesteil­habegesetz für behinderte Menschen, die Gutachten für die Kommunalre­form sowie den Doppelhaus­halt 2019/2020 als große Gesetzesvo­rhaben. Die CDU-Opposition kritisiert, es gebe zu wenig Polizisten, Lehrer, Ärzte und Pflegekräf­te.

Dreyer fordert zudem vom Bund die in Aussicht gestellten fünf Milliarden Euro für Computer und schnelles Internet an Schulen. „Bildungsmi­nisterin Wanka hat in der vergangene­n Legislatur­periode fünf Milliarden Euro für die Digitalisi­erung der Schulen angekündig­t, die nicht gekommen sind“, sagte Dreyer. „Es gab eine ganz große Übereinsti­mmung unter allen Ländern inklusive dem Bundesbild­ungsminist­erium, dass es wichtig ist, dort in die Schulen zu investiere­n.“

Die SPD werde auf Grundlage ihrer Leitlinien in die Sondierung mit der Union gehen, sagte Dreyer. „Die Aufhebung des Kooperatio­nsverbots ist ein sehr wichtiger Punkt.“Damit ist eine Regelung im Grundgeset­z gemeint, die den Bund bisher weitgehend aus der Schulpolit­ik der Länder heraushält.

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