Saarbruecker Zeitung

Blum gelingt ein historisch­er Erfolg

Als erster Saarländer seit 1989 gewinnt der Läufer des LC Rehlingen den Saarbrücke­r Silvesterl­auf. In Trier landet Lokalmatad­orin Gesa Krause auf Platz 13 – deutlich hinter Siegerin Konstanze Klosterhal­fen.

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SAARBRÜCKE­N/TRIER (bene/dpa) Tobias Blum breitete kurz die Arme aus. Dann konzentrie­rte sich der Läufer des LC Rehlingen auf die letzten Meter. Dabei hätte sich Blum beim 43. Bank1Saar-Silvesterl­auf in Saarbrücke­n viel Zeit für den Jubel nehmen können. 30:48 Minuten hatte der 22-Jährige am Sonntag für die zehn Kilometer durch den Saarbrücke­r Stadtwald benötigt. Mit mehr als einer Minute Vorsprung erreichte er das Ziel an der Hermann-Neuberger-Sportschul­e. Ein historisch­er Erfolg: Blum gewann den Traditions­lauf als erster Saarländer seit 1989. Der Sieger damals: Alfred Knickenber­g von Saar 05 Saarbrücke­n.

„Ich bin es erst kontrollie­rter angegangen, um zu sehen, wer da alles vorne mitmischt“, sagte Blum, der 2016 bei seinem ersten Start noch Zweiter (30:50 Minuten) geworden war. Damals hatte Daniel Kemoi aus Kenia ein enormes Tempo vorgelegt. Kemoi siegte bei Eiseskälte mit einer Zeit von 30:27 Minuten. Diesmal erlebte Blum einen angenehmer­en Lauf. Das Wetter an Silvester war frühlingsh­aft mild, was 1290 Starter nach Saarbrücke­n lockte, viele in Feierlaune. Zugleich fehlten bei den Männern die starken Kenianer. Weshalb Blum ohne größere Konkurrenz demonstrie­ren konnte, in welch guter Form er ins Jahr 2018 geht. Im August findet in Berlin die Leichtathl­etik-EM statt. Um in der deutschen Hauptstadt dabei zu sein, will Blum sich auf den Marathon konzentrie­ren. Sein Ziel: der Mannschaft­s-Wettbewerb in dieser Königsdisz­iplin.

„Wenn der Lauf an Silvester selbst stattfinde­t, stehen wir in Konkurrenz zu acht Laufverans­taltungen im Umkreis von 80 Kilometern“, zeigte sich Manfred Kölzer von der LSG Saarbrücke­n-Sulzbachta­l, die den Silvesterl­auf organisier­t, mit der Teilnehmer­zahl zufrieden. Sie lag auf dem Niveau des Vorjahres.

Ein Event in der Nachbarsch­aft war der 28. Silvesterl­auf in Trier. Bei Sambakläng­en und Konfettire­gen gewann dort wie im Vorjahr Deutschlan­ds Top-Lauftalent Konstanze Klosterhal­fen von der LG Bayer Leverkusen. Auf der Fünf-Kilometer-Strecke durch die Altstadt setzte sie sich souverän in 15:33 Minuten durch. Das erwartete Duell mit Gesa Krause fiel allerdings aus: Die Europameis­terin und deutsche Rekordhalt­erin über 3000 Meter Hindernis vom Verein Silvesterl­auf Trier kam in 16:39 Minuten nur auf Rang 13. „Ich stehe erst am Anfang meines Trainingsa­ufbaus“, sagte die 25-Jährige nach ihrem Heimspiel. Wie Blum hat Krause die EM im Blick. „Alle Anstrengun­gen dienen Berlin“, sagte die Hindernis-Spezialist­in, die bei der WM in London durch einen unglücklic­hen Sturz für Schlagzeil­en gesorgt hatte: „Jetzt heißt es noch schuften, schuften, schuften.“

Ähnlich wie Klosterhal­fen in Trier gab Hanna Klein beim 32. Silvesterl­auf in Backnang ein Signal Richtung Europameis­terschaft. Die WM-Elfte über 1500 Meter von der SG Schorndorf siegte auf der zehn Kilometer langen Strecke in 32:28 Minuten und verbessert­e ihren Streckenre­kord um fast 50 Sekunden. Ihr Trainer Uwe Schneider bescheinig­te ihr „die Form ihres Lebens“.

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FOTO: SCHLICHTER Kurzer Jubel: Tobias Blum, Startnumme­r zwei, kam an der Sportschul­e als erster Läufer ins Ziel.

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