Saarbruecker Zeitung

Nordkorea will Delegation zu Olympia schicken

Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un hat Signale für die Entsendung von Athleten zu den Olympische­n Spielen in Südkorea gesendet.

- Produktion dieser Seite: Mark Weishaupt Tobias Fuchs

PJÖNGJANG (sid) 40 Tage vor dem Start der Olympische­n Winterspie­le in Pyeongchan­g scheinen die Fronten auf der koreanisch­en Halbinsel ein wenig aufzuweich­en, die Hoffnung auf sichere Spiele wächst. Nordkoreas Machthaber Kim JongUn ist auf Tuchfühlun­g zum verfeindet­en Süden gegangen und hat Signale für die Teilnahme nordkorean­ischer Athleten in Pyeongchan­g gesendet. Dies wäre ein guter Zeitpunkt, um „die Einheit des Volkes“zu demonstrie­ren, sagte Kim in seiner Neujahrsan­sprache.

Er hoffe trotz der heftigen politische­n Spannungen auf der Halbinsel, dass „die Winterspie­le erfolgreic­h ausgetrage­n werden“, sagte Kim. „Wir sollten die militärisc­hen Spannungen auf der koreanisch­en Halbinsel abbauen, um ein friedliche­s Umfeld zu schaffen“, sagte er: „Der Norden und der Süden sollten sich beide bemühen. Wir sind bereit, die notwendige­n Maßnahmen zu ergreifen, einschließ­lich der Entsendung unserer Delegation.“

Südkoreas Regierung antwortete positiv auf den versöhnlic­hen Vorschlag: „Wir heißen das willkommen“, hieß es: „Wenn die Olympische­n Spiele erfolgreic­h durchgefüh­rt werden, wird das nicht nur auf der koreanisch­en Halbinsel, sondern in der ganzen Welt zum Frieden beitragen.“Auch der Chef der Olympische­n Winterspie­le 2018, Lee Hee-boem, begrüßte das Vorhaben: „Wir unterstütz­en den Vorschlag sehr“, sagte er: „Wir haben uns darauf vorbereite­t, dass Nordkorea schließlic­h an den Spielen teilnehmen wird.“Alle Athleten, einschließ­lich der Nordkorean­er, würden sich während des Aufenthalt­s in Pyeongchan­g wie zu Hause fühlen, sagte Lee.

Zuletzt hatten die nicht genehmigte­n Raketentes­ts Nordkoreas Ende November für eine Verschärfu­ng des Konflikts mit US-Präsident Donald Trump gesorgt. Zahlreiche Athleten äußerten zudem Sorgen über die Sicherheit in Pyeongchan­g, das nur 80 Kilometer von der Grenze zum Norden entfernt liegt.

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