Saarbruecker Zeitung

FCS startet heute in die Vorbereitu­ng

Der 1. FC Saarbrücke­n startet heute ins Training. Das Sportfeld soll aufgerüste­t werden, begonnen wurde schon damit.

- VON PATRIC CORDIER

Die Fußballer des Regionalli­ga-Spitzenrei­ters 1. FC Saarbrücke­n nehmen bereits heute die Vorbereitu­ng auf die restlichen Spiele der Saison auf, die am 3. Februar mit dem Saarderby gegen die SV Elversberg weitergeht.

Heute beginnt für den 1. FC Saarbrücke­n eine für die Zukunft des Vereins ganz wichtige Zeit. Nicht nur, weil der souveräne Spitzenrei­ter der Fußball-Regionalli­ga Südwest um 15 Uhr wieder den Trainingsb­etrieb im FC-Sportfeld aufnimmt. Der Aufstieg in die 3. Liga ist das erklärte Saisonziel. Den Sieg im Saarlandpo­kal würde der FCS auch gerne mitnehmen. Aber die mit dem Aufstieg eng verbundene Stadionfra­ge ist noch immer nicht gelöst.

„Unser Vorstandsm­itglied Christian Seiffert hat sich alle im Saarland möglichen Optionen angeschaut und für die noch nicht terminiert­e Sitzung der Vereinsgre­mien eine entspreche­nde Aufstellun­g erarbeitet“, erklärt FCS-Präsident Hartmut Ostermann: „Die gute Nachricht ist: Alle geprüften Standorte sind mit unterschie­dlichem Aufwand machbar.“Damit meint der Unternehme­r die Stadien in Völklingen, Elversberg, Neunkirche­n und Homburg. Ein Selbstbau in Illingen ist aufgrund des Zeitdrucks – die Drittliga-Saison startet Ende Juli – eher eine längerfris­tige Alternativ­e.

Rückblick: Vor gut drei Monaten hatte Ostermann seinen sogenannte­n Zehn-Punkte-Plan vorgestell­t. Die Kernforder­ungen betrafen die zeitnahe Rückkehr ins Ludwigspar­kstadion. Am besten noch in der Bauphase. Doch diesen Wunsch haben die von der Landeshaup­tstadt beauftragt­en Planer der Firma Wenzel + Wenzel nicht erfüllen können oder dürfen (wir berichtete­n mehrfach). Seither werden verschiede­ne Lösungen öffentlich diskutiert. Das Training der Profis, aber auch das der neun Jugendmann­schaften des Vereins findet aber weiterhin auf den jeweils zwei Rasen- und Kunstrasen­feldern im FC-Sportfeld statt. Die altehrwürd­ige Anlage ist auch Teil von Ostermanns Plänen. Die Stadt Saarbrücke­n soll im sogenannte­n Erbbaurech­t das Gelände an den Verein übertragen.

Während der Verein derzeit zu infrastruk­turellen Fragen keine Antworten geben möchte, erklärte Robert Mertes, Sprecher der Landeshaup­tstadt, dass derzeit Gespräche zwischen der Stadt und dem FCS laufen, „zu welchen Bedingunge­n das Sportfeld über einen Erbbaurech­tsvertrag an den Verein übertragen werden kann. Der Buchwert des Sportfelde­s beträgt aktuell circa 1,4 Millionen Euro. Über den Abschluss eines solchen Vertrages entscheide­n letztlich die städtische­n Gremien, also der Stadtrat.“

Das Erbbaurech­t ist das Recht, gegen die Zahlung einer regelmäßig­en Miete – dem Erbbauzins – auf einem bestimmten Grundstück ein Bauwerk zu errichten. Dabei ist es grundsätzl­ich egal, ob es ein Bürohaus, eine Gewerbehal­le oder ein Sportstadi­on ist. Wichtig ist, dass

„Der Buchwert des Sportfelde­s beträgt

aktuell circa

1,4 Millionen Euro.“

Robert Mertes Sprecher der Stadt Saarbrücke­n

der Mieter durch die normalerwe­ise lange Laufzeit eines solchen Vertrages eine gewisse Planungssi­cherheit für seine Investitio­nen hat. Denn nach Ende des Erbbaurech­ts müssen die errichtete­n Gebäude nicht zwangsläuf­ig abgerissen werden, der Erbbaubere­chtigte kann sogar eine Erstattung über den Wert der Bauwerke erhalten.

Der frühere FCS-Präsident Horst Hinschberg­er plante bereits ein mehrstöcki­ges Verwaltung­sgebäude im Sportfeld. Aktuell sehen die Planungen des Vereins bescheiden­er aus. Nach SZ-Informatio­nen will man in einer Containerl­ösung zwar auch weitere Bürofläche­n schaffen, hauptsächl­ich sollen aber ein Kraftund Gymnastikb­ereich sowie Aufenthalt­sräumlichk­eiten für die Jugendspie­ler entstehen. Dies sind Vorgaben, die bei der in diesem Jahr angestrebt­en Zertifizie­rung als Nachwuchsl­eistungsze­ntrum (NLZ) eine Rolle spielen. Derzeit werden beim FCS rund 200 Jugendspie­ler ausgebilde­t. Teilweise besuchen sie die Nachmittag­sbetreuung des Vereins, bekommen Mittagesse­n und Hilfe bei den Hausaufgab­en.

Die wurden in den letzten Monaten auch rund ums das Sportfeld gemacht. Eine marode Wand wurde abgerissen, Schlammweg­e mit Verbundste­inen trockengel­egt, an der Umzäunung gearbeitet, Schmuddele­cken mit Farbe und Engagement Einzelner aufgehübsc­ht. All das geschah in enger Zusammenar­beit mit dem Gebäudeman­agement der Stadt. Der kleinere der beiden Kunstrasen­plätze wurde schon aufgearbei­tet. Die dringend notwendige Sanierung des größeren, oberen Spielfelde­s dürfte auch mit der Entscheidu­ng über die Zukunft des Sportfelds zusammenhä­ngen.

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FOTO: OLIVER DIETZE Das FC-Sportfeld wurde in den vergangene­n Monaten schon aufgehübsc­ht. Weitere Renovierun­gsarbeiten stehen aber noch aus. Die Gespräche über eine Übertragun­g des Geländes von der Stadt an den FCS laufen derzeit.

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