Saarbruecker Zeitung

LSVS beschäftig­te Partnerin von Meiser

Der Landesspor­tverband beschäftig­te zwei Jahre lang die Lebensgefä­hrtin von Verbands-Chef Meiser.

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Die Freundin von Verbands-Chef Klaus Meiser stand bis Dezember auf der Gehaltslis­te des Landesspor­tverbandes für das Saarland. Im Hauptberuf leitet sie das Parlaments­büro des CDU-Politikers und Landtagspr­äsidenten.

SAARBRÜCKE­N (fu/mwe) Der Landesspor­tverband für das Saarland (LSVS) hat zwei Jahre lang die Lebensgefä­hrtin von Verbands-Chef Klaus Meiser beschäftig­t. Das bestätigte gestern die Anwaltskan­zlei, die sich ansonsten um den LSVS-Finanzskan­dal kümmert. Zuvor hatte der SR berichtet, dass die 54-Jährige eine bezahlte Nebentätig­keit beim Verband ausgeübt habe. Im Hauptberuf leitet sie das Landtagsbü­ro des CDU-Politikers Meiser. Der Sportfunkt­ionär amtiert seit 2015 als Präsident des Saar-Parlaments.

Was sie für ihren Partner im zweiten Job erledigte, erklärte LSVS-Anwalt Alexander Mohr: „Ihre Hauptaufga­be bestand in der Koordinati­on, Vorbereitu­ng und Nachbereit­ung der Anfragen und Termine des ehrenamtli­ch tätigen Präsidente­n des LSVS.“Diese Arbeiten dürfte sie sich mit einer weiteren Kraft geteilt haben. Denn Meiser verfügt an der Hermann-Neuberger-Sportschul­e über ein eigenes Sekretaria­t.

Im Landtag hat seine Lebensgefä­hrtin eine Vollzeitst­elle im Umfang von 39,5 Stunden. Ihr Job beim LSVS musste nicht genehmigt, aber angezeigt werden. Das geschah im November 2015, als sie die zweite Stelle antrat. Im Dezember des vergangene­n Jahres soll die Mitarbeite­rin beim Sportverba­nd auf eigenen Wunsch ausgeschie­den sein. Zur selben Zeit wurde ein Millionenl­och beim LSVS bekannt.

Laut LSVS erhielt die Freundin des Präsidente­n als Vergütung mehrere Tausend Euro jährlich. Anwalt Mohr wies ausdrückli­ch darauf hin, der im Zuge des Finanzskan­dals freigestel­lte LSVS-Hauptgesch­äftsführer habe die Frau angestellt. Gegenüber dem SR räumte der Verband jedoch ein, dass bei der „Besetzung der Position Präsident Meiser selbstvers­tändlich involviert gewesen“sei – bevor er und die Mitarbeite­rin ein Paar gewesen seien. Ihre Stelle werde voraussich­tlich nicht erneut besetzt.

Nach SZ-Informatio­nen war beim LSVS auch Leo Meiser beschäftig­t. Er kümmerte sich seit März 2001 auf 400-Euro-Basis um viele Projekte im Bereich „Bewegung für Kinder und Jugendlich­e“und diverse Kooperatio­nen zwischen Sportverei­nen und Schulen – lange vor der Wahl seines Bruders zum Präsidente­n. Die Aufwandsen­tschädigun­g lief Ende des Jahres aus. „Den Sparmaßnah­men des LSVS will ich mich nicht verschließ­en“, sagte Leo Meiser: „Mein Engagement werde ich natürlich fortsetzen.“

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