Arbeitslosigkeit geht im Saarland überraschend zurück
Im Dezember ist es auf dem Saar-Arbeitsmarkt besser als bundesweit gelaufen. Blickt man aufs ganze Jahr, fällt die Bilanz anders aus.
SAARBRÜCKEN/NÜRNBERG (mzt/dpa) Im Winter steigt normalerweise die Arbeitslosigkeit. Für ganz Deutschland war das auch im vergangenen Dezember so. Im Saarland ging die Zahl der Menschen ohne Job im Vergleich zum November dagegen überraschend zurück — um 83 auf insgesamt 32 526, wie die Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit (BA) gestern mitteilte. Gegenüber Dezember 2016 sank die Arbeitslosigkeit deutlich um 1800 Betroffene beziehungsweise um 5,2 Prozent. „Der Arbeitsmarkt zeigte sich auch im letzten Monat des Jahres robust“, bilanzierte Heidrun Schulz, die Chefin der Regionaldirektion. Ein wichtiger Grund dafür: „Die saarländischen Unternehmen meldeten dauerhaft viele Stellenangebote“, sagte Schulz.
Deutschlandweit ist die Zahl der Arbeitslosen im Dezember im Vergleich zum Vormonat witterungsbedingt um 17 000 auf 2,385 Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Erwerbslosen nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit um 7,1 Prozent zurück, also deutlich stärker als im Saarland. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 5,3 Prozent.
Mit einer historisch niedrigen Arbeitslosigkeit ist im gesamten Jahr 2017 selbst der Jobboom der beiden Vorjahre noch übertrumpft worden. Nach BA-Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Jahresschnitt 2,553 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit. Dies sind 158 000 weniger als im Jahr davor. Damit sank die durchschnittliche Jahresarbeitslosigkeit im vergangenen Jahr auf den niedrigsten Wert seit der deutschen Wiedervereinigung: Die Arbeitslosenquote lag 2017 bei 5,7 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Jahr davor.
Der BA-Vorstandschef Detlef Scheele zeigte sich mit der Entwicklung zufrieden: „Das ist aus unserer Sicht außerordentlich bemerkenswert“, sagte er. Schließlich habe der Arbeitsmarkt im Vorjahr in größerem Umfang arbeitslose Flüchtlinge zu verkraften gehabt. Für 2018 rechnet er mit einer Abkühlung des Booms. Die Zahl der Arbeitslosen werde zwar erneut sinken – voraussichtlich aber nur um 60 000. „Arbeitssuchende Flüchtlinge werden die Entwicklung etwas dämpfen“, prognostizierte Scheele. Im Saarland ging die durchschnittliche Arbeitslosigkeit um 6,6 Prozent auf rund 34 700 Betroffene zurück.