Saarbruecker Zeitung

„Kirchen sollten ihre Kulturarbe­it ausbauen“

- Produktion dieser Seite: Esther Brenner Dietmar Klosterman­n

FRANKFURT (epd) Die kulturelle Integratio­n vieler Flüchtling­e ist nach Ansicht des Kulturbeau­ftragten der evangelisc­hen Kirche, Johann Hinrich Claussen, eine der wichtigste­n Zukunftsau­fgaben für 2018. Dabei gehe es nicht nur um „Heimatpfle­ge“, sondern darum, die Gesellscha­ft zu gestalten, sagte Claussen dem Evangelisc­hen Pressedien­st. Bereits für Anfang Januar sei ein Gespräch mit dem Deutschen Kulturrat darüber geplant, wie dies praktisch umgesetzt werden könne.

Für die Kirche sei dabei die Religionsk­ultur von zentraler Bedeutung. „Religion darf in Deutschlan­d öffentlich sichtbar sein, sie ist Teil der Gesellscha­ft. Sie hat aber auch die Aufgabe, sich als sozialvert­räglich und nützlich zu erweisen“, sagte Claussen. Die Herausford­erung, vor der Kirchen und Gesellscha­ft stünden, sei nun, die Religionsk­ultur so zu öffnen, dass „neue Religionsg­emeinschaf­ten“mit Rechten und Pflichten daran partizipie­ren könnten. Die Kirchen seien gut beraten, ihre Kulturarbe­it auszubauen, betonte er. Das Bewusstsei­n dafür, dass die Kirchen ein Grundbesta­ndteil der europäisch­en Kultur und das Christentu­m eine kulturelle Kraft sei, sei deutlich gestiegen, sagte der Theologe mit Blick auf eine kürzliche erschienen­e Allensbach-Studie. Diese Tendenz zeige auch, dass die Kultur Zugänge zum Christentu­m eröffne für Menschen, die ansonsten eher kirchenfer­n seien.

Newspapers in German

Newspapers from Germany