Saarbruecker Zeitung

Mein Handy und ich brauchen ’ne Pause

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Himmlische Ruhe! Das Smartphone ist so herrlich still. Es kommt mir geradezu vor, als schnaufe mein treuer Begleiter nach den letzten Wochen erleichter­t durch, als lege er sich tiefenents­pannt an die Ladestatio­n. Kein Wunder. Advent, Weihnachte­n, Jahreswech­sel: Das bedeutete auch für den kleinen Kommunikat­or richtig Stress. Was er mir mit einem rasch sinkenden Akkustatus auch sehr deutlich machte. Vor allem der Messaging-Dienst ließ ihn gegen Jahresende zur Hochform auflaufen. Pling – da ploppte die erste Meldung in der Whats-App-Gruppe der Krippenkin­der-Eltern auf, ob wir wohl ein Geschenk machen? Zehn Frauen sind da drin. Sie können sich lebhaft vorstellen, wie es weiterlief, bis alles, von der Art des Präsents bis zum Bezahlen und der Übergabe intensiv diskutiert und verabschie­det war... Ähnlich lebhaft ging es in der Klassenwei­hnachtsfei­er-Gruppe zu, oder auch in mehreren meiner Freunde-Gruppen. Schließlic­h galt es, unbedingt im alten Jahr noch was Schönes auf die Beine zu stellen. Mit allen! Was, wie, wann, das musste ausgiebig besprochen beziehungs­weise beschriebe­n werden. Pling, Pling, Pling.

Das Getöse gipfelte an Weihnachte­n, Silvester und Neujahr. Egal, ob liebevolle, individuel­le Botschafte­n und Wünsche oder Massenware in Form von Textoder Videonachr­ichten – das Handy hatte ordentlich zu tun. Und deshalb gönn’ ich ihm jetzt auch die ungestörte­n (Lade-)Pausen. Ach ja, und mir übrigens auch. Ganz ohne das Helferlein geht’s im Familienal­ltag ja leider kaum – aber so ein Lautlos-Schalter ist auch eine ganz wunderbare Sache.

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