29 896 Menschen suchen Jobs
Regionalverband Saarbrücken hat die mit Abstand höchste Arbeitslosenquote im Land.
REGIONALVERBAND (red) Die Agentur für Arbeit legte am Mittwoch die jüngsten Arbeitsmarktzahlen für den Regionalverband vor. Demnach galten 15 230 Menschen gemäß der Agenturdefinition im Dezember als arbeitslos. Die Arbeitslosenzahl lag damit um 244 unter dem November-Stand. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit aber leicht gestiegen (plus 302).
Die Arbeitslosenquote betrug wie im Vorjahr 8,9 Prozent – die mit Abstand höchste im Land, wie der Vergleich mit den anderen Kreisen zeigt: St. Wendel 3,2 Prozent; Merzig-Wadern 4,3 Prozent, Saarlouis 4,7 Prozent, Saarpfalz-Kreis 4,9 Prozent und Neunkirchen 7,0 Prozent. 29 896 Menschen waren nach den Agenturkriterien arbeitssuchend. Das sind 94 mehr als im November sowie 950 weniger als im Dezember 2016.
Neben der registrierten Arbeitslosigkeit galten rund 8330 Personen nicht als arbeitslos, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus waren (siehe Abschnitt „Unterbeschäftigung“im nebenstehenden Text).
Im Jahresdurchschnitt 2017 waren im Regionalverband 15 695 Frauen und Männer arbeitslos, 5,3 Prozent weniger als 2016. Agenturchef Jürgen Haßdenteufel geht davon aus, dass die Zahl der Arbeitslosen 2018 weiter sinkt. Die gute Lage der Wirtschaft sorge für steigende Nachfrage nach gut ausgebildetem Personal. Und das Ausscheiden älterer Mitarbeiter aus den Betrieben verstärke die Suche nach jüngeren Fachkräften.
Bei der Agentur für Arbeit sank die Zahl der Arbeitslosen im Dezember um drei auf 3251, das waren aber 353 mehr als vor einem Jahr. Im in der Arbeitslosenversicherung gezählt werden.
Die Arbeitslosigkeit beim Jobcenter im Regionalverband sank im Dezember um 241 auf 11 979. Damit lag sie um 51 unter dem Vorjahreswert. 5107 Frauen und 6872 Männer waren arbeitslos gemeldet. Bei den Frauen ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 250 gesunken, bei den Männern um 199 gestiegen.
Die Zahl der arbeitslosen Jüngeren unter 25 Jahren lag im Dezember bei 906. Sie ist gegenüber dem Vorjahr um 129 zurückgegangen. 3206 Arbeitslose waren älter als 50 Jahre. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 120. Weniger als die Hälfte der beim Jobcenter registrierten Arbeitslosen war langzeitarbeitslos, also bereits ein Jahr und länger registriert. Mit 5412 beträgt ihr Anteil an allen Arbeitslosen 45,2 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 178.
Als „unterbeschäftigt“stuft die Agentur neben den Arbeitslosen auch die Leute ein, die an Fördermaßnahmen teilnehmen. Die Unterbeschäftigung im Regionalverband lag im Dezember mit 23 564 Personen um 871 unter dem Vorjahresniveau. Unter den Unterbeschäftigten waren 15 230 Menschen arbeitslos. 8330 galten aber nicht als arbeitslos, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik oder in einem „arbeitsmarktbedingten Sonderstatus“waren. Darunter befanden sich fast 2400 Teilnehmer an einer Fördermaßnahme für Flüchtlinge.
Seit Anfang 2017 meldeten die Unternehmen aus der Region 10 177 offene Stellen an die Agentur für Arbeit, 721 mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Aktuell sind noch 3179 Stellen zu haben.
Besonders viele neue Leute suchen Zeitarbeitsfirmen, der Handel, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie Dienstleister, ob sie nun Freiberufler sind oder wissenschaftliche und technische Angebote machen. Auch Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe, Baufirmen, die Logistikbranche, der öffentliche Dienst und Betriebe aus der Gastronomie meldeten offene Stellen.
erfasst die Agentur für Arbeit zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen die Personen, die nicht als arbeitslos im Sinne des Sozialgesetzbuchs gelten, weil sie „an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik teilnehmen oder einen arbeitsmarktbedingten Sonderstatus“besitzen. Die Agentur für Arbeit geht davon aus, dass die Arbeitslosigkeit ohne Fördermaßnahmen noch deutlich höher wäre. Die Agentur will, wie sie mitteilt, mit dem Erfassen der Zahl der Unterbeschäftigten „ein möglichst umfassendes Bild vom Defizit an regulärer Beschäftigung in einer Volkswirtschaft“geben. Konjunkturell bedingte Einflüsse auf den Arbeitsmarkt könnten mit der Erfassung der Unterbeschäftigten besser erkannt werden, heißt es von der Arbeitsagentur weiter.
Weitere Angaben
https://statistik.arbeitsagentur.de/