„Ich habe es gerne brüchig in der Kunst“
Ingrid Ullrich-Schäfer präsentiert eine Auswahl ihrer Gemälde in der Riegelsberger Rathausgalerie
Ihre Lehrer waren Jo Enzweiler und Karl-Otto Jung. Nach dem Studium, seit 1980 unterrichtete sie Kunst an verschiedenen Schulen in und um Saarbrücken, seit drei Jahren arbeitet sie im Kultusministerium.
Trotzdem hat Ingrid Ullrich-Schäfer, die vier Kinder und drei Enkelkindern hat, immer auch die Zeit gefunden, sich ihrer eigenen Malerei zu widmen. „Ich habe mich in Kursen bei verschiedenen, anerkannten Künstlern weitergebildet und sogar das Schweißen gelernt“, erzählt sie und lacht.
Seit fast zehn Jahren gibt sie zweibis dreimal pro Woche Malkurse in ihrem großen Atelier und seit 1992 hat sie ihre Kunstwerke in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, darunter im Jahr 2016 in Luxemburg und auch in der „Kunstschouw“in Zeeland. Aber so ganz genau weiß sie das gar nicht mehr. „Es waren viele Ausstellungen“, sagt sie und seufzt leicht. Eine Ausstellung ist ihr jedoch sehr gut in Erinnerung geblieben, die Präsentation „…Geflüchtet…“im November 2015 im Foyer des Kultusministeriums.
„Wir hatten da eine kleine Spendenaktion für Geflüchtete im Aufnahmelager Lebach laufen. Und um dem einen Hintergrund zu geben, habe ich Gemälde von mir aufgehängt. Mehr sollte es eigentlich nicht sein. Aber die Gemälde zu dem Thema kamen so gut an, dass sie sechs Monate hingen und danach auch im Lehrerinstitut ILF und in der evangelischen Kirchengemeinde Brebach-Fechingen zu sehen waren“, erklärt die Künstlerin.
Das Besondere an diesen Gemälden ist, dass man ihnen ansieht, dass das Thema Ingrid Ullrich-Schäfer schon lange und sehr tief berührt. „Mein erstes Gemälde zum Thema Geflüchtete stammt von Anfang der 1990er Jahre. Und seither habe ich mich immer wieder damit beschäftigt“, erläutert sie. Denn Ingrid Ullrich-Schäfer ist politisch interessiert. Themen wie Verfolgung, Zivilcourage, Unterdrückung und Widerstand treiben sie um. Meist sind auf diesen Gemälden Frauen und Kinder zu sehen. Es sind oft großformatige, schnelle, mit tropfender Farbe gemalte, bunte Portraits, in deren Gesichtern trotzdem abzulesen ist, dass die Menschen Not und Elend erlebt haben. „Jedes Bild erzählt eine Geschichte, aus vielen spricht Trauer, aber auch Hoffnung“, sagt sie dazu.
Wer sich diese ausdrucksstarken, bunten, und insbesondere berührenden Kunstwerke, in denen auch Sophie Scholl, Anne Frank oder aber der Papst thematisiert werden, anschauen will, hat ab Sonntag, 7. Januar, in der Rathausgalerie in Riegelsberg dazu die Gelegenheit. Die Ausstellung „…Geflüchtet…“von Ingrid Ullrich-Schäfer in der Galerie des Rathauses Riegelsberg ist bis zum 6. Februar, von Montag bis Donnerstag von 7 bis 15.30 Uhr und Freitag von 7 bis 12 Uhr geöffnet. Die Vernissage ist am Sonntag, 7. Januar, um 18 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter www.atelier22-saarbruecken.de/ und unter www. riegelsberg.eu/Ausstellungen.138.0.html im Internet.