Saarbruecker Zeitung

„Burglind“fegt mit Orkanböen über Deutschlan­d

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DÜSSELDORF/OFFENBACH (dpa) Das erste Sturmtief des Jahres ist mit großer Wucht über Deutschlan­d gefegt. „Burglind“brachte gestern orkanartig­e Böen von mehr als 120 Kilometern pro Stunde und starken Regen. Es kam zu Stromausfä­llen und Behinderun­gen auf Straßen, Zugstrecke­n und Fährlinien an den Küsten, Bäume stürzten um. In anderen europäisch­en Ländern hieß das Tief „Eleanor“und behinderte ebenfalls das öffentlich­e Leben.

Die Flüsse in Nordrhein-Westfalen stiegen teils gefährlich an. In Köln und anderen Städten droht Hochwasser. In NRW wurden bei bei Unfällen drei Menschen schwer verletzt. Vor allem im Westen und Südwesten waren Straßen blockiert und der Regional- und Fernverkeh­r gestört. Mehrere Zoos blieben geschlosse­n. Auf der Zugspitze fuhr die Zahnradbah­n nicht. Die vierte Etappe der Tour de Ski der Langläufer in Oberstdorf musste vorzeitig beendet werden.

Auch am Frankfurte­r Flughafen kam es zu Verspätung­en und Ausfällen. Nach Angaben eines Sprechers waren gestern Vormittag nur 40 statt der sonst etwa 60 Starts und Landungen pro Stunde möglich. Zusätzlich mussten 25 Flüge von oder nach Frankfurt annulliert werden. Im hessichen Mücker suchten mehr als 100 Rettungskr­äfte – mit Polizeihub­schrauber – am späten Dienstagab­end nach einer dementen 90-Jährigen. Man fand sie schließlic­h stark unterkühlt in einem Graben im Wald.

Im Nachbarlan­d Frankreich waren am Nachmittag 225 000 Haushalte ohne Strom. Dort kam auch ein Mensch ums Leben. Wie der Zivilschut­z mitteilte, wurde er von einem Baum erschlagen.

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